Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 599

     
           
 

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  01 sowohl als theoretische Grentzen unseres theologischen Erkentnisses      
  02 zu bestimen, als auch vor irrthümer, so wohl logisch als practisch schädliche,      
  03 in Acht zu nehmen. Vermessenheit, Vorwitz. Denn alle unsere Erkentnis      
  04 von Gott ist nur eine Untersuchung dessen, was in dem ideal der      
  05 hochsten Vollkomenheit gehören möchte. Nun können wir aus unserer      
  06 idee der hochsten Vollkomenheit nicht alles herleiten, was dem Dinge      
  07 selbst zukomt; sondern die materialen principia müssen durch Erfahrung      
  08 gegeben seyn, und die Form dient nur dazu, das abzusondern, was der      
  09 Vollkomenheit wiederspricht.      
           
   

 

4577.   ξ—ο.   M 330. 330'.
 
     
  11 M 330:      
  12 (g transscendentale theologie. )      
           
  13 Der alle Dinge terminirende Begrif ist der eines nothwendigen      
  14 Wesens; eines Urwesens oder ersten aller Wesen, des höchsten wesens:      
  15 so fern es keinen Grund über sich hat, des Allgnugsamen oder Wesens aller      
  16 Wesen: so fern es keinen Grund neben sich, auch nichts unabhängiges      
  17 ausser sich hat, folglich eines einigen Wesens. Es ist die Frage, ob von      
  18 diesen dreyen Begriffen einer die übrigen alle setze. Die zwey erste Begriffe      
  19 bedürfen wir, weil wir einen terminum der subordination nöthig      
  20 haben. Diese qvaestionen sind transscendental und betreffen blos die subordination      
  21 unsrer Begriffe. Die zweyte von einem ursprunge aller      
  22 Dinge a priori erkannt von der Beschaffenheit der Ursache, ob sie Verstand      
  23 habe oder nicht, ist metaphysisch und setzt analogien mit bekannten      
  24 Ursachen voraus. Der Begriff des Urwesens M 330': gehet auf die      
  25 Wesen und blosse Möglichkeiten, der der Ursache auf Wirklichkeiten, und      
  26 die caussalitaet bezieht sich iederzeit auf zufalligkeiten.      
           
  27 M 330:      
  28 (g Natürliche theologie: ein Vollkommener Geist dem Verstande      
  29 und willen nach. Nemlich im Verhältnis auf die Natur. )      
           
     

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