Kant: AA XVI, L §. 422-426. IX 149. §. 117. [Analytische ... , Seite 794

     
           
 

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  01 haben zu acqviriren per occupationem oder translationem (g so wie der      
  02 Eigenthümer selbst ), so correspondirt auf der Seite des eigenthümers      
  03 diesem Recht eine Verbindlichkeit, sein Eigenthum kentlich und sicher zu      
  04 unterscheiden, und nicht andern, diesen Unterschied oder den titulum der      
  05 possession eines dritten zu untersuchen.      
           
  06 Gesetzt Es hat also dominus kein recht als gegen den primum      
  07 laedentem; die andern ignoriren iuste den titulum possessionis des      
  08 letzteren. Entweder es ist des domini schuld oder Unglük, wenn er nach      
  09 (g unrechtmaßig ) interrumpirtem Besitz die Sache in rechter Form transferirt      
  10 wird.      
           
  11 Es ist zu beweisen, daß ein ieder in der permutatione iurium ein      
  12 natürlich recht habe, den titulum possessionis des andern zu ignoriren,      
  13 ia, daß er nicht befugt sey, darnach zu forschen, ehe er einig sey. Der      
  14 iniustus possessor. Es würde sonst folgen, daß ein ieder, der sein Recht      
  15 transferiren soll, erst beweisen müsse, er habe eins.      
           
   

 

3351.   υ-ψ.   L 115.
 
     
  17 Das Recht, was iemand von einem andern acqvirirt, komt lediglich      
  18 auf den modum translationis der Sache, und nicht auf das Recht an,      
  19 was dieser an der Sache hat. Sonst würden wir keine sache originarie      
  20 acqviriren können, weil da noch kein recht an der sache ist. Also kann      
  21 iemand einem andern zwar nicht mehr (Sache) geben, als er hat, aber      
  22 doch ein Recht constituiren, was er nicht hat, weil der andere durch seine      
  23 acceptation acqvirirt und niemand Unrecht thut, obgleich der erstere einem      
  24 Unrecht thut.      
           
  25 Er hat ein Recht, eine Sache zu transferiren, von der es unbestimt      
     

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