Kant: AA XVI, L §. 65. IX 46-48. [Pedantrie, Galantrie.] , Seite 211 |
|||||||
Zeile:
|
Text:
|
|
|
||||
01 | heißt. Der Zwang der Regeln, so fern er hervorleuchtet, ist | ||||||
02 | pedanterie. | ||||||
03 | (s Die Peinlichkeit der scholastischen Vollkommenheit im freyen | ||||||
04 | Gebrauch des Verstandes. ) | ||||||
(s | |||||||
05 | Popularitaet ist die Gemeinutzigkeit der Erkentnis in Ansehung | ||||||
06 | der Gemeinschaft. | ||||||
07 | Der professionist oder der Liebhaber (s dilettante, Kunstverstandiger ) | ||||||
08 | der wissenschaft. allgemeinmachung. | ||||||
) | |||||||
2043. π-ρ? (ν?) (φ?) L 18. |
|||||||
10 | Der Pedant ist der Sclav der Regeln. | ||||||
11 | Der galanhomme ist der Freygeist der Regeln. | ||||||
12 | (s Geniesucht ist die Freygeisterey der Regeln. ) | ||||||
13 | (s Magister pedaneus. ) | ||||||
2044. π-ρ? (ν?) (φ?) L 18'. |
|||||||
15 | Die Art, eine Wissenschaft zu lehren oder zu lernen, ist entweder | ||||||
16 | (s Schulgerecht ) Kunstverständig oder (s Sachverständig ) Populair (g Esoterisch | ||||||
17 | oder exoterisch ); die erste ist Schulgerecht, die zweyte (g gemeinutzig ) | ||||||
18 | herablassend. Die Einschränkung (g Verengungen ) der Erkenntnis durch | ||||||
19 | den Zwang der Schule ist die pedanterie (da man sie nicht allgemein | ||||||
20 | faßlich oder gefällig macht); die seichtigkeit der Erkentnis durch die Popularitaet | ||||||
21 | ist die galanterie * der Schreibart. Die Weltkentnis, so fern sie | ||||||
22 | den Schulzwang ohne verlust der Gründlichkeit mäßigt, ist die hofmäßige. | ||||||
[ Seite 210 ] [ Seite 212 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
|||||||