Kant: AA XVI, L §. 65. IX 46-48. [Pedantrie, Galantrie.] , Seite 209 |
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2039. ι2-μ? (η?) L 18. 18'. Zu L §. 65 Nr. 1 „Pedanterei“: |
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02 | L 18: | ||||||
03 | Die Peinlichkeit der Regeln oder Vorschriften ist pedanterie. Die | ||||||
04 | praktische Regeln sind nicht immer Gesetze d. i. a priori hinreichend Vorschriften | ||||||
05 | oder normen. Die Handlung ist nicht darum gut oder Recht, | ||||||
06 | weil sie ihnen gemäs ist; sondern sie sind allgemeine Anweisungen der | ||||||
07 | Mit Art, wie das, was Recht und gut ist, erreicht werde. Zur Ausübung | ||||||
08 | aber gehört gesunder Verstand und also Urtheilskraft, (in concreto) | ||||||
09 | die Regeln z. E. die Tresse zum Hut auszumachen. Schulwissen. | ||||||
10 | Schulfuchs. Calligraphie. | ||||||
11 | L 18': | ||||||
12 | Der, welcher eine empirische Regel oder nothregel vor ein Gesetz | ||||||
13 | hält, ist pedant. | ||||||
2040. κ-λ? (η?) γ?? L 18. |
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15 | Erkenntnis, wie sie sich allgemein (g dilettante ) oder auch b nur | ||||||
16 | Kennern mittheilen kan. | ||||||
17 | Popularitaet dem Inhalte oder der Manier nach. | ||||||
18 | (s Große welt. Schule oder toilette. ) | ||||||
19 | Popularitaet, wenn sie allgemein wird, wird die Ursache der | ||||||
20 | Seichtigkeit. | ||||||
21 | malim convivis qvam placuisse coqvis. | ||||||
22 | Pedanterie trift nur den Ausgang der Erkenntnis aus der Schule | ||||||
23 | in die Welt. | ||||||
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