Kant: AA XVI, L §. 36. IX 44-45. [Unvollkommenheiten der ... , Seite 164 |
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01 | Man muß der Vernunfterkenntnis und den Nernünftigen Bewegungsgründen | ||||||
02 | reitz suchen oder Anschauung geben, und einen reitz | ||||||
03 | damit verbinden, die sinnlichkeit zu verachten. | ||||||
04 | Fehler der Aesthetic sind das Überflueßige, Weitschweifige. Die Abgemessenheit | ||||||
05 | und Leichtigkeit sind der Sinnlichkeit gefallig. | ||||||
06 | * (g einem despoten zu schmeicheln ist keine Kunst; aber ihm auf | ||||||
07 | eine Artige Weise zu wiedersprechen, ihm, ohne daß er es merkt, den | ||||||
08 | Zügel der Vernunft anzulegen: daß ist Kunst, wovor er uns hinter her | ||||||
09 | dankt. So wird man zwar den wollüstigen trieb nicht ausrotten; man | ||||||
10 | soll ihn auch nicht einmal sehr schwächen, aber ihn nur von der tugend | ||||||
11 | die rechten reitze entlehnen lassen. ) | ||||||
1938. κ-λ? (ν-σ) (γ? η?) L 10'. |
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13 | Der Unwissende weiß nicht zu fragen, der einsehende weiß nicht zu | ||||||
14 | antworten (s auf Fragen des Unwissenden, der nicht einmal seine Unwissenheit | ||||||
15 | kennt. Quaerit delirus ). Weil iener nicht einmal die Fragen | ||||||
16 | weiß, so ist kein Wunder, daß er seine eigne Unwissenheit in ansehung | ||||||
17 | der Antworten nicht wisse. Einen Ignoranten (g idioten ) muß man nur | ||||||
18 | den Nennen, der alles weiß, ohne (g dieses ) daß er nichts wisse, der also, | ||||||
19 | indem er gar nicht einmal (g recht ) zu fragen weiß, doch auf alle Fragen | ||||||
20 | antwortet. | ||||||
1939. ξ-φ? γ?? η?? L 10. |
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22 | Nichts ist verächtlicher als das nachgeahmte (es giebt aber Nachahmungen | ||||||
23 | nach allgemein gültigen Gesetzen, Gebräuchen). Nichts ist | ||||||
24 | schädlicher wiedriger als das Gesuchte (die Peinlichkeit in dem, was blos | ||||||
25 | zur Annehmlichkeit gehört) (g ziert sich und prahlt ), nichts weil schonheiten | ||||||
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