Kant: AA XVI, L §. 17. 18. IX 21-22. ... , Seite 138 |
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| 1855. υ. L 7'. |
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| 02 | Das Mittel des Schönen ist Kunst, die Regel Natur. Die Natur ist | ||||||
| 03 | nicht das Muster (s sondern Beyspiel ) des Schönen, denn das Schöne | ||||||
| 04 | liegt in Ideen; doch ist sie das substratum desselben. Natur deutet im | ||||||
| 05 | Schönen das Ungezwungene. Kunst das Zwekmäßige und Ordentliche. | ||||||
| 06 | Gekünstelt aber das peinliche. Alles ist natürlich, was nach einem allgemeinen | ||||||
| 07 | Gesetz wirkender Ursachen entsprungen scheint. | ||||||
| 08 | (g Wenn die Kunst dem Zufall und der Zufall der Kunst gleicht: | ||||||
| 09 | so ist dies das unerwartete. ) | ||||||
| 10 | (s Schönheit ist die Beschaffenheit eines Gegenstandes oder Erkentnisses, | ||||||
| 11 | wodurch die Erkentnisvermögen in harmonische Stimmung | ||||||
| 12 | gesetzt werden. ) | ||||||
1856. υ. L 7'. |
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| 14 | Der Geschmak ist die Geschliffenheit (politesse) der Urtheilskraft.* | ||||||
| 15 | Man wird nur durch Umgang geschliffen. Sinnliche Urtheilskraft hat ihr | ||||||
| 16 | ideal, aber nicht Geschmak; dieser hat exempel, aber nicht Muster. Urbild | ||||||
| 17 | nicht Exempel. Venus des praxiteles nicht model. | ||||||
| 18 | (g idee. die aus viel Beyspielen gezogen werden. ) | ||||||
| 19 | * (g Der Geschmak zeigt sich in der Mäßigung so wohl des Starken | ||||||
| 12 | als des zierlichen. Der Geschmak kostet nichts, ist gefällig, gleichsam | ||||||
| 21 | höflich und schertzhaft, nöthigt keinen zur Beschwerlichkeit, ist die tugend | ||||||
| 22 | in der aus Neigung. ) | ||||||
1857. υ. L 7'. |
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| 24 | Der Abriß gehort vor die Urtheilskraft (g Bild ) (Zeichnung), die | ||||||
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