Kant: AA XVI, L §. 10-14. IX 33-35. [Vorstellung. ... , Seite 078

     
           
 

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  01 Was ist denn also in der Vorstellung mit den Vorgestelten Dingen      
  02 übereinstimendes? Die Vorstellung, weil sie ihren Grund von dem      
  03 vorgestelten Dinge entlehnt, komt darin mit demselben überein, daß sie      
  04 auf solche Art aus ihren Theilbegriffen zusammengesetzt ist, als die      
  05 vorgestelte sache aus ihren Theilen. als z. E. Man kan sagen: eine die      
  06 Noten eines Musikalischen Stüks sind eine Vorstellung von der Harmonischen      
  07 Verbindung der Thöne. nicht als wenn eine Note einem Thone      
  08 ähnlich wäre, sondern weil die Noten in solcher Verbindung unter einander      
  09 sind als die Thöne selber. Wenn aber die Seele auf sich selbst Acht hat,      
  10 so scheint sie doch zu bemerken, daß eine Vorstellung in ihrem innern ihr      
  11 eben so vorkomt, als wenn sie ein Gemälde mit ihren augen sieht. dieses      
  12 kan auch nicht anders seyn. ein Gemälde ist nach der ähnlichkeit des      
  13 objects gemacht; so wie das object uns rührt, so rührt uns auch das      
  14 Gemälde, und dieselbe idee oder Bestimmung der Seele, die von dem      
  15 Gemälde gewirkt worden, können wir durch die imagination reproduciren;      
  16 also muß sie uns allemal eben wohl als da gegen das object sich verhalten      
  17 bricht ab.      
           
     

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