Kant: AA XVI, Einleitung in die Vernunftlehre. [L §. ... , Seite 034 |
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01 | vollkommem seyn. Die practische soll regeln geben von den Mitteln, zu | ||||||
02 | diesen Bedingungen zu gelangen; sie sind subiectiv und empirisch. | ||||||
1605. ρ. L VIII. |
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04 | Die psychologie kan auch keine andere principia geben, als für den | ||||||
05 | empirischen Gebrauch des Verstandes, folglich den gemeinen Verstand zu | ||||||
06 | läutern. | ||||||
1606. ρ. L VIII. |
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08 | Die principia des canon müssen a priori seyn, aber des organon | ||||||
09 | können a posteriori seyn. | ||||||
1607. ρ. L VIII. |
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11 | Die Regeln sind abstrahirt* , aber nicht derivirt vom Gebrauch. | ||||||
12 | * (s nicht alle Regeln, sondern nur die Grundregeln und Begriffe; | ||||||
13 | denn andre sind a priori aus begriffen abgeleitet, so fern sie zur Vollkommenheit | ||||||
14 | stimmen sollen. ) | ||||||
1608. ρ. L VIII. |
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16 | Der canon alles formalen gebrauchs des Verstandes ist logic. | ||||||
17 | Der canon alles realen gebrauchs des Verstandes ist transscendental | ||||||
18 | philosophie. | ||||||
19 | Dieser reale Gebrauch ist in ansehung des obiects bestimt, wenn er | ||||||
20 | auf Erfahrung geht, und unbestimt, wenn er auf Dinge überhaupt geht. | ||||||
21 | Aber dadurch, daß er alsdenn auf die Dinge, sofern sie durch Erscheinung | ||||||
22 | gegeben werden, geht: so ist er vorbestimend, indem er auf regeln enthält | ||||||
23 | Bedingungen enthält, unter denen alle Erscheinungen nach einer Regel | ||||||
24 | könen erkant werden. Denn hiebey ist zuerst nothig, iede Erscheinung | ||||||
25 | unter einen titel des Verstandes zu bringen: realitas, substantia. Dieser | ||||||
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