Kant: AA XVI, Einleitung in die Vernunftlehre. [L §. ... , Seite 032 |
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01 | Sprache kennen würden. Es ist die Sprachkunst unserer Vorstellungen. | ||||||
02 | L VIII: Sie geht also nicht vor dem Gebrauch vorher, aber ist ihre | ||||||
03 | Regeln sind doch, wenn sie einmal erkant worden, aus sich selbst klar, | ||||||
04 | weil sie den Grund aller Urtheile, nemlich ihre Form, enthalten. also | ||||||
05 | sind Regeln a priori darin moglich (g und nicht derivativ ), folglich | ||||||
06 | giebts einen Canon. Die mathematic hat keine abstrahirte regeln vom | ||||||
07 | gebrauch, sondern p sondern sie sind selbstandig. Daher braucht die | ||||||
08 | Mathematic auch keinen canon, d. i. Eine Richt Richtschnur ihrer | ||||||
09 | sätze. Sie bedarf auch kein Organon. (g Die transscendentale Logik | ||||||
10 | bedarf einen canon, weil sie auch aus der Gemeinen Vernunft entlehnte | ||||||
11 | Grundsätze hat. Diese geben eine natürliche dialectic; die formale hat | ||||||
12 | künstliche. ) | ||||||
13 | Die Logik giebt Richtschnur, nicht Vorschrift. Jenes zum beurtheilen, | ||||||
14 | dieses zum hervorbringen der Verstandeshandlungen. | ||||||
15 | dialectic entspringt, wenn das Organon der Critic vor das organon | ||||||
16 | der doctrin genommen wird. | ||||||
) | |||||||
17 | L VII: | ||||||
18 | Die Naturliche Regeln geben einen Canon zur doctrin, | ||||||
19 | die Künstliche Regeln eine Norm zur critic. | ||||||
20 | Die allgemeine logik als Canon betrachtet ist Analytic (des gemeinen | ||||||
21 | Verstandes), als organon ist dialectic. Die Logic, welche organon | ||||||
22 | seyn soll, ist nicht allgemein, sondern folgt auf die critic der Wissenschaft, | ||||||
23 | nicht blos auf die analysin derselben. Denn nicht iede analysis giebt einen | ||||||
24 | canon, sondern nur die von den wesentlichen und elementarhandlungen | ||||||
25 | des Verstandes und der Vernunft. | ||||||
26 | Die (g allgemeine reine ) logik dient nur zur critic der Verstandes | ||||||
27 | und Vernunfterkenntnis überhaupt, also nicht zur hervorbringung, und | ||||||
28 | ist kein organon (g der Wissenschaft, sondern der Critic derselben ). Wenn | ||||||
29 | es aber als organon betrachtet wird, so ist sie die Logic des Scheins. | ||||||
30 | Syllogistische Formen. | ||||||
31 | Aber auch die reine Logik dem Inhalte nach ist nur ein Canon und | ||||||
32 | analytisch; sie dient nicht zum organon als nur der critic. | ||||||
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