Kant: AA XVI, Einleitung in die Vernunftlehre. [L §. ... , Seite 009 |
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01 | begreiflich machen. Wir bemerken, daß der Beyfall bey den klärsten | ||||||
02 | Gründen kan zurückgehalten werden, wenn ein Altes Vorurtheil oder eine | ||||||
03 | Partheylichkeit der Neigung oder eine Unauflöslichkeit gewißer schwierigkeiten | ||||||
04 | dagegen ist. Daher schlug jemand vor, die wahre religion auf diese | ||||||
05 | Art ausfündig zu machen, wenn jemand etliche Heyden, die Gar keine | ||||||
06 | religion hätten , erstlich in den praeliminair-Wißenschaften unterrichtete | ||||||
07 | und ihnen dann alle religionen mit ihren Gründen vorlegte, um zu | ||||||
08 | wehlen. | ||||||
09 | Eine Regel, die man aus den Erfahrungen der Menschlichen Vernunft | ||||||
10 | ziehen kan, ist: Wen jemand durch eine freye unpartheyliche Betrachtung | ||||||
11 | genöthigt wird, einen gewißen Satz vor wahr zu halten, vornemlich | ||||||
12 | wenn viele dieses thun, so muß etwas wahres seyn. Auf diese | ||||||
13 | Art beweiset selbst die Abgötterey, daß ein Gott sey. Pascal. | ||||||
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