Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 887

   
         
 

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  01 (g Er bewirkt seine Vollkommenheit nur durch Errichtung einer    
  02 vollkommenen Gesellschaft. )    
         
  03 D. Ob der natürliche und rohe oder der gesittete Zustand seiner    
  04 Bestimmung gemäß sey. Rousseau, von dem Schaden der Wissenschaften.    
  05 Von der Ungleichheit der Menschen. (g Vom Schaden aus der Cultur.    
  06 Den Naturzustand verlassen. Vollkommene Kunst wird wieder zur Natur.    
  07 Zwischenzeit. )    
         
  08 (g D. Sein letztes Ziel ist die Vollkommenheit des Status civilis*.    
  09 Entwickelung aller Talente. )    
         
  10 * (wozu er durch seine Ungeselligkeit getrieben wird: ein    
  11 System der Menschen nach Freyheitsgesetzen — woraus alles Gute    
  12 entspringt.)    
         
  13 Die Naturbestimmung des Individuum ist von der Bestimmung der    
  14 Gattung am Menschen unterschieden. Bey den übrigen Thieren erreicht    
  15 das Individuum seine Bestimmung, beym Menschen nur die Gattung die    
  16 ganze Bestimmung der menschlichen Natur. Denn die Gattung soll sich    
  17 aus der rohen Natur zu in vielen generationen zu einer Vollkommenheit    
  18 empor arbeiten, dazu in der Natur zwar die Anlagen anzutreffen, die    
  19 Entwickelung aber das eigene Werk des menschen, also künstlich ist und    
  20 nicht vom individuum, sondern nur der Gattung geleistet werden kan.    
         
  21 (s Er ist nicht zum Genuß der Glückseligkeit, sondern zur Entwikelung    
  22 aller Talente geschaffen. )    
         
  23 S. II:    
         
  24 Der Mensch gehöret auf einer Seite zum Geschlecht der Thiere,    
  25 und hat so fern hat die Natur ihm zum Vorzuge keine Ausnahmen    
  26 gemacht. Er hat Triebe der Bedürfnisse des Hungers, der Ungemachlichkeit,    
  27 des Geschlechts und muß der Natur ihren Tribut im Leben (g zum    
  28 Thierreich ) und Tode (g gewächsreich ) abgeben. Anderer Seits gehört er    
  29 in die sittliche Ordnung und ist berufen, in sich eine moralische    
  30 Person auszuarbeiten, die über die Thierheit erhaben ist.    
         
     

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