Kant: AA XV, Entwürfe zu dem Colleg über ... , Seite 665 |
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| 01 | der Gegenstände durch Selbstbeobachtung oder Zurükziehung bey sich | |||||||
| 02 | selbst. (s und doch: man muß ausserhalb sich seyn. ) ) | |||||||
| 03 | (s Durch gar große Aufmerksamkeit auf sich selbst wird man | |||||||
| 04 | genirt oder affectirt; ienes aus mangel, seinen eignen werth gelten | |||||||
| 05 | zu lassen; dieses aus Eitelkeit. (s Man ist immer darauf bedacht, in | |||||||
| 06 | seiner Person etwas besseres als sich selbst zu zeigen. Daher naivetaet | |||||||
| 07 | angenehm. ) ) | |||||||
| 08 | Naivetaet (g besonders bei Einfällen ): da man darauf nicht Acht hat, | |||||||
| 09 | (s wie man von anderen beurtheilt wird ) wie man äußerlich (g beurtheilt | |||||||
| 10 | werde ) in die Sinne falle, sondern auf die Sache. | |||||||
| 11 | Dunkle Vorstellungen. (s Daß man sie habe. ) (s Da man sich seiner | |||||||
| 12 | gar nicht bewust ist. ) Das meiste thut unsre Seele in der Dunkelheit und | |||||||
| 13 | hat auch ihren größten Schatz in der Dunkelheit. | |||||||
| (s | ||||||||
| 14 | Große Charte, die an wenigen stellen illuminirt ist. | |||||||
| 15 | Vollstandiges Selbsterkentnis würde eine Art von Allwissenheit | |||||||
| 16 | seyn. | |||||||
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| 17 | In Ansehung des erstern die reflexionen der Sinne. Was ein Kind | |||||||
| 18 | thut, bis es reden kan. Alle Vernunfterkenntnisse (s Erfindungen ) sind | |||||||
| 19 | praeparirt im Dunkeln. Daher sich unsre eigne Urtheile müssen erklären | |||||||
| 20 | lassen. z. E. Wir hassen den Geizigen mehr als einen nicht vollig redlichen, | |||||||
| 21 | der freygebig ist. Ein betrunken Weib ist ein scheusal. Die vergehungen | |||||||
| 22 | iunger Frauenzimmer werden nicht vergeben. (g Warum wir | |||||||
| 23 | die rechte Seite geben. ) | |||||||
| 24 | Daher alle analytische philosophie. Socrates: hebamme. | |||||||
| 25 | In Ansehung des Zweyten. Umfang der Sinne und ihrer Rührung: | |||||||
| 26 | Thöne, Musik. Gedächtnis Aufbewahrung. Es verschwindet nichts. | |||||||
| 27 | (s Wir sind theils ein Spiel dunkeler Vorstellungen (Neigung, | |||||||
| 28 | Ekel, Furcht, Haß, wovon wir keinen Grund angeben können), theils | |||||||
| 29 | spielen wir mit dunkeln Vorstellungen, um einen durch etwas zu afficiren, | |||||||
| 30 | ohne daß er es weiß, wie es zugeht. (Das nichtbewustseyn der | |||||||
| 31 | wahren triebfedern unserer Tugend.) ) | |||||||
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