Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 561 |
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1271. π? ρ1? σ1? ψ1?? M 303. E I 585. |
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02 | Die Frau beherrscht den Mann, und der Mann regirt die Frau. Des | |||||||
03 | Mannes Aussichten gehen aufs ganze, und darin hat der dümste Mann | |||||||
04 | einen Vorzug vor die klügste Frau; des Weibes Absicht geht auf den Theil. | |||||||
1272. π—υ. M 305'. E I 583. |
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06 | Ein Frauenzimmer sucht ihren Liebhaber, es sey durch schmeicheley | |||||||
07 | oder durch unabläßiges Drängen, dahin zu bringen, ihn wie einen Vogel | |||||||
08 | abzutragen. d. i. ihn gegen sich sclavisch, aber gegen andre noch immer | |||||||
09 | wild und brauchbar zu machen. Ein Frauenzimmer bekümmert sich im | |||||||
10 | Heyrathen nicht um den Charakter des Mannes, nicht w sondern hochstens | |||||||
11 | um seine Gestalt und Neigung. Denn, da er außer Hause sucht zu erwerben | |||||||
12 | werben und zu Hause zu geniessen, so trift das Böse des Characters | |||||||
13 | mehrentheils nicht sie, sondern andre. Sie würde nicht einmal ihre | |||||||
14 | Rechnung sonderlich dabey finden, wenn er sehr gewissenhaft, redlich, uneigennützlich, | |||||||
15 | bescheiden in der Anmaßung des Vorzugs und mild im | |||||||
16 | Wohlthun wäre. | |||||||
1273. π—ρ. M 307'. E I 581. |
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18 | In der Wirthschaft des Bürgers der Handthirung treibt, des Landmanns, | |||||||
19 | der selbst seinen Acker besorgen muß, ist die Frau von unstrittiger | |||||||
20 | und großer Wichtigkeit. Das Hauswesen könte ohne sie keinen Bestand | |||||||
21 | haben. Wo das Gewerbe schon mehr abwirft, als das die Weibliche Aufmerksamkeit | |||||||
22 | in Ansehung des häuslichen aufwandes sonderlich erheblich | |||||||
23 | wäre, da ist die Wichtigkeit der Frau schon etwas gringer. Wo von einem | |||||||
24 | sicheren Einkommen dieser Aufwand bestritten wird bey einem Amte oder | |||||||
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