Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 560 |
||||||||
Zeile:
|
Text:
|
Verknüpfungen:
|
|
|||||
1268. π. M 302. E I 545. 587. |
||||||||
02 | Um den Vorzugsstreit zwischen Mannlichem und weiblichem Geschlecht | |||||||
03 | abzumachen, thue ich die Frage an das schöne Geschlecht, ob sie | |||||||
04 | wohl bey den streitigkeiten, es sey mit dem männlichen oder ihrem eignen | |||||||
05 | Geschlecht, Frauen oder Männer zu richtern verlangten. | |||||||
06 | Die Frauen können gut herrschen, aber sie würden schlecht regiren. | |||||||
07 | Der Beherrscher (ist nicht Herr) dient nur, die Einheit hervorzubringen | |||||||
08 | und zu erhalten. Nicht die Zweke zu bestimmen, sondern die Ordnung | |||||||
09 | in der Verfassung und das Leben zu derselben zu erhalten, dadurch alle | |||||||
10 | Mittel zu ihren Zweken angewandt werden. Diese Einheit bewirkt eine | |||||||
11 | Frau mehr, weil die Männer einen natürlichen Hang haben ihnen zu | |||||||
12 | dienen. Die Geliebte beherrscht den Liebhaber: das giebt allen seinen | |||||||
13 | Unternehmungen, die er sich selbst wählen mag, ein Leben. | |||||||
1269. π. M 302. E I 488. |
||||||||
15 | Die Charaktere können nicht aus der Eigenliebe hergeleitet werden, | |||||||
16 | weil diese das genus ist, woraus sich die specifischen Unterschiede nicht | |||||||
17 | herleiten lassen. Das weibliche Geschlecht hat mehr Gut Gemüth und | |||||||
18 | Herz als Character. | |||||||
1270. π. M 302. E I 588. |
||||||||
20 | Im Hauswesen ist mehr Urtheilskraft als Verstand nöthig; die | |||||||
21 | Weiber dienen also nicht gut, ein Hauswesen zu beherrschen. | |||||||
[ Seite 559 ] [ Seite 561 ] [ Inhaltsverzeichnis ] |
||||||||