Kant: AA XVIII, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 559

     
           
 

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1266.   π.   M 297'.   E I 557.
 
     
  02 Es ist eine grosse Ungeschiklichkeit in der Beurtheilung der Menschen,      
  03 wenn man bey der verschiedenen Mischung, welche der Character mit dem      
  04 Naturelle und den Launen in verschiedenen Menschen hat, (g sein Urtheil )      
  05 nicht durch die befremdliche Eigenheiten durchsetzen und, indem man das      
  06 Zufällige mit Schonung beurtheilt das Talent und die Gutartigkeit      
  07 nicht gewahr werden kan. Rousseau.      
           
  08 Je mehr wir die Natur studiren, desto mehr Unterschiede werden      
  09 merklich, und die scheinbare Ähn Einerleyheit verschwindet. die Ahnlichkeit      
  10 der Geschlechter dem Gemüthe nach ber ist ein Schein, der aus der      
  11 Übereinstimung der Begriffe, welche beyde sich von Gegenständen machen,      
  12 entlehnt ist, ob iedes derselben doch einen eigenthümlichen Gebrauch davon      
  13 macht. sie sprechen nach einerley Grundregeln des Urtheils, aber nicht      
  14 mit einerley Aufnahme.      
           
   

 

1267.   π.   M 302'.   E I 589—591.
 
     
  16 (g Die Weiber herrschen wie der Grosbrittannische Monarch. Er      
  17 wird auf Knien bedient; aber das Volk hat in unterthänigster submission      
  18 das Geld in seiner Gewalt, und die Verwaltung der Gerechtigkeit      
  19 und des Eigenthums behält es sich vor. )      
           
  20 Die Männer sind geschopfe, die da wollen regirt (beherrscht) seyn;      
  21 die Weiber, welche müssen regirt seyn. Kein Usurpator.      
           
  22 (g Die Liebe macht das erste, die Vernunft das andre. Alles      
  23 kommt hauptsächlich auf die Zufriedenheit des Weibes an, aber der      
  24 Mann bestimmt die Mittel dazu. )      
           
     

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