Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 514 |
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01 | der Unrecht hat. Es ist sehr schadlich, daß man das gute Herz vor dem | |||||||
02 | guten Charakter zu entwickeln sucht. Man muß das erstere sogar im vergleich | |||||||
03 | des letzteren vor eine Kleinigkeit halten, aber dadurch gar nicht | |||||||
04 | (g an sich ) verächtlich machen. | |||||||
1161. π. M 302'. E I 654. |
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06 | Einige Anlagen des Menschen sind auf seinen natürlichen, andre | |||||||
07 | auf den Gesitteten und excolirten Zustand beziehend. Zu den ersten gehört | |||||||
08 | der Hang zu Leidenschaften, der aber beym Wachsthum der Vernunft, | |||||||
09 | so natürlich er auch ist, muß zurükgehalten werden. Die Eifersucht. Die | |||||||
10 | Partheysucht. | |||||||
1162. π. M 302'. E I 604. |
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12 | zuerst einen character ueberhaupt bilden, denn einen guten charakter. | |||||||
13 | das erste geschieht durch uebungen in einem festen vorsatz, in annehmung | |||||||
14 | gewisser maximen aus reflexion. | |||||||
1163. π. M 302'. E I 618. |
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16 | Character der poeten. Wenn ieder im Volk einen (g eignen ) Character | |||||||
17 | hat, so hat das Volk keinen. Wenn sie ieder keinen hat, so hat das Volk | |||||||
18 | einen. | |||||||
1164. π. M 302'. E I 510. |
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20 | Der Character erfodert zuerst, daß man sich maximen mache und | |||||||
21 | denn Regeln. Aber Regeln, die nicht durch maximen eingeschrankt seyn, | |||||||
22 | sind pedantisch, wenn sie ihn selbst einschränken, und storrisch, ungesellig, | |||||||
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