Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 434 |
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| 01 | Die größte Übel thun sich die Menschen unter einander an. Daher | |||||||
| 02 | gesellschaftliche vexationen durch Formalitaet, Zurükhaltung und Begierde, | |||||||
| 03 | seinen Werth vorzüglich Gelten zu machen. Man kan seinem Leben in | |||||||
| 04 | seinen eignen Augen nur einen Werth geben durch das, was man thut, | |||||||
| 05 | nicht durch das, was man genießt; ein nützlicher Mann ist zugleich ein | |||||||
| 06 | glüklicher Mann, vornemlich je mehr er den Eigennutz gebändigt hat. | |||||||
| 07 | Sonst in zerstreuungen das Wohlbefinden zu suchen, macht das Gemüth | |||||||
| 08 | in der Einsamkeit leer und zur schreklichen Verlassenheit und Einöde. | |||||||
| 09 | Mordaunt. (s — In der Jugend schätzt man das Vergnügen nur nach | |||||||
| 10 | Graden, im Alter mehr nach der Dauer, ob es gleich klein ist. ) | |||||||
| 11 | S. II: | |||||||
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| 13 | Das, dessen Daseyn gefallt — was also interessirt, woher es auch | |||||||
| 14 | gegeben seyn mag, vergnügt. Was auch ohne alles Interesse gefällt, ist | |||||||
| 15 | schön. Was interessirt, aber nur, so fern es von dem Subject selbst | |||||||
| 16 | hervorgebracht oder als ein solches moglich betrachtet wird, ist gut. | |||||||
| 17 | Was gefällt aus objectiven Gründen, aber nicht durch Begriffe, | |||||||
| 18 | ist Schön. Es muß a priori gefallen, weil man sonst es nicht andern | |||||||
| 19 | als nothwendig auferlegen würde. Nicht empirische principien, auch | |||||||
| 20 | nicht Vorschriften aus a priori. | |||||||
| 21 | 1. Was gefallt in der Empfindung | — Angenehm | unmittelbar | |||||
| 22 | 2. — — — — — reflexion | — Schon | ||||||
| 23 | 3. — — — — im Begriffe | — Gut: mittelbar | ||||||
| 24 | oder unmittelbar. | |||||||
| 25 | Von der Todtlichkeit der Langen Weile. | |||||||
| 26 | Vergnügt — gefällt — gebilligt wird. | |||||||
| 27 | Das Die Ueberlegenheit der Vernunft über die ganze Macht | |||||||
| 28 | der Einbildungskraft, so fern man diese fühlt. | |||||||
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