Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 403

   
         
 

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    918.   υ.   M 406.
 
   
  02 Es giebt ein empirisch und ein geistiges Ideal, beydes entweder    
  03 sinnlich (Anschauung) oder intellektuel (durch Begriffe). Das empirische    
  04 ist das allen Anschauungen allgemein zum Grunde liegende, woraus durch    
  05 einschränkungen einiger theile alle Gestalten bestimmt werden. Das geistige    
  06 ist ein Selbstgeschopf, welches das Urbild ausmacht und das vor alle    
  07 Zeichnungen enthält, welches von allen äußersten Enden der Zeichnung    
  08 gleich weit entfernet ist.    
         
  09 Die anamorphotische Bilder könen aus einem Menschengesichte alle    
  10 moglichen Thierköpfe machen. Die menschheit ist daher das Volkommenste    
  11 weil es das mittlere ist, und der Mensch, der in seiner Bildung auf diese    
  12 Verstellung der Thiergestalt einschlägt, hat auch im Character damit eine    
  13 Ahnlichkeit.    
         
     

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