Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 401 |
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917. υ. M 405. |
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02 | Gewisse Glänzende Erscheinungen leuchten nur in irgend einer Provintz | |||||||
03 | dauren eine kur oder Lande, werden aber auf fremdem Horizont gar nicht | |||||||
04 | bemerkt. Diese gehören in die niedere Athmosphäre. Dagegen werden und | |||||||
05 | sind Meteore. Andre werden endlich in aller Welt wargenommen, und, ob | |||||||
06 | sie zwar bisweilen bald verschwinden, so giebt doch ihre Regelmässigkeit | |||||||
07 | eine Vermuthung, daß sie, nachdem sie ihre Zeit hindurch gedauert haben, | |||||||
08 | dereinst wiederum erscheinen werden, und sind ewige weltkörper. So auch | |||||||
09 | mit Produkten des Geistes. Gewisse Steine glänzen mit Metallfarben, | |||||||
10 | aber sie halten kein feuer aus; es ist ein wenig mit schwefel verertztes | |||||||
11 | Eisen, betrügt den unwissenden und wird von Kennern Glimmer oder | |||||||
12 | Katzengold und Katzensilber genannt. Wenn schriften in der Übersetzung | |||||||
13 | beynahe alles verlieren so war es eine den Ausd Nationalausdrüken | |||||||
14 | anhängende zufällige Anspielung der Phantasie, aber keine selbständige | |||||||
15 | Schonheit. Die Zeit sichtet alle Schriften. Aber man kan vielen ihre | |||||||
16 | Nativität auch schon ietzt stellen. | |||||||
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