Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 352 |
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01 | direct — indirect | Schönheit gefällt unmittelbar. | ||||||
02 | Sinne — Einbildung | Ist nicht nützlichkeit. | ||||||
03 | Genuß — | Besitz mit Vorhersehen | Wird nicht nach dem Vergnügen | |||||
04 | geurtheilt. | |||||||
05 | Geschmack unterscheidet sich | |||||||
06 | Vor einen Sinn | vor das gantze Gefühl | vom Gefühl. | |||||
07 | seines Zustandes. | Viel appetit: wenig Geschmak. | ||||||
08 | Geschmak gehört nicht unter | |||||||
09 | Sinne (g sondern Urtheilskraft ). | |||||||
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11 | Was nach Geschmak seyn soll, muß allgemein gefallen. | |||||||
12 | Dem seine Tafel selber gut gefällt schmekt: appetit. | |||||||
13 | Dem es an der Tafel anderer gut schmekt: Geschmak. | |||||||
14 | Also die Allgemeingültigkeit des Wohlgefallens. | |||||||
15 | Der Geschmak ist gesellschaftlich. | |||||||
16 | Ungesellige haben keinen Geschmak, aber nicht umgekehrt. | |||||||
17 | Der Geschmak ist der Regeln fähig, aber nicht a priori in abstracto. | |||||||
18 | Das Urtheil des Geschmaks hat nicht blos Privatgültigkeit. | |||||||
19 | Es ist nicht eine willkührliche convention. | |||||||
20 | Der Geschmak gründet sich aber auf subiective Gesetze. | |||||||
21 | Was allgemein gefällt nach subiectiven Gesetzen. | |||||||
22 | Subiective Gesetze, nach denen etwas gefällt in der Empfindung oder | |||||||
23 | Anschauung oder Begriffe. Davon können die erste nicht nothwendig | |||||||
24 | allgemein seyn, also gründen sie sich auf Erfahrung. aber die anderen | |||||||
25 | sind Erkentnisse. Was also die sinnliche Vorstellung oder die Handlungen | |||||||
26 | des Verstandes in dem subiect befordert, ist dem Geschmak gemaß. | |||||||
27 | Den Reitz mit der Schönheit vermengen zeigt wenig Geschmak. Das | |||||||
28 | idealische Gefühl gehört zum Erhabenen. | |||||||
29 | Die Jugend hat viel Gefühl, wenig Geschmak. | |||||||
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