Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 321 |
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01 | ist das äußere Mittel, das Urtheil des Verstandes vom Guten oder | |||||||
02 | Schönen zu bestätigen. ) | |||||||
725. ν1? (λ? ρ1?) M 247'. |
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04 | Der Geschmak der Empfindung ist dem Geschmak der Anschauung | |||||||
05 | entgegengesetzt; beyde sind verglichene Sinnlichkeiten. | |||||||
726. ν1? (λ? ρ1?) M 247'. 247. |
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07 | M 247': | |||||||
08 | Man frägt ob im Geschmak Übereinstimung und Gleichförmigkeit | |||||||
09 | herrsche. Es muß hier ein Misverstand in der Bedeutung des Wortes | |||||||
10 | Geschmak herrschen. Denn wenn man den Sinn desselben, den die meisten | |||||||
11 | Fälle angeben, untersucht, so findet sich, daß der Geschmak eben in dieser | |||||||
12 | Gleichformigkeit und Harmonie seines Urtheils über das Angenehme und | |||||||
13 | Gefallende bestehe, und man solte vielmehr fragen: ob es überall so etwas | |||||||
14 | gebe wie Geschmak und nicht vielmehr in dem, was Gefällt, (nur privatgründe | |||||||
15 | liegen) iederzeit ein privaturtheil angetroffen werde, was nur zufalliger | |||||||
16 | Weise mit anderen stimt. | |||||||
17 | Eben diese Frage kan auch in die aufgelöset werden: ob wir ein | |||||||
18 | unmittelbares Vergnügen finden an dem, was anderen gefällt, und Mittel | |||||||
19 | haben, solches Unmittelbar zu beurtheilen, ohne dieses durch Beobachtung | |||||||
20 | zu lernen. | |||||||
21 | M 247: | |||||||
22 | Es scheint nicht, daß die menschliche Natur eine sonderliche Anlage | |||||||
23 | zum Zutrauen, dem herzlichen Wohlwollen und der Freundschaft enthalte. | |||||||
24 | Ehrlichkeit und Hoflichkeit macht beynahe alle Vollkommenheit in ihrem | |||||||
25 | Char Gesellschaftlichen Charakter aus. Um des willen ist der Geschmak, | |||||||
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