Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 224

   
         
 

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    516.   φ.   M 235.
 
   
  02 Einfälle und Einsichten. Freyheit der Einfälle ist im Staate der    
  03 Gelehrsamkeit durch strenge policey eingeschränkt. Muß nicht ganz unterdrükt    
  04 werden (g Urtheilskraft ). Einfälle müssen sich nur unter den Einsichten    
  05 blicken lassen. Einfall des philolaus. Schüchternheit der Einfalle.    
  06 Sind vogelfrey. Ob man sie verbergen müsse? Viele sind aus schüchternheit    
  07 verlohren. Dummheit ist nicht Unwissenheit, nicht Langsamkeit in    
  08 Begriffen. Nicht treuherziges Zutrauen. Der Betrüger ist nicht gescheuter.    
  09 Verschlagenheit (versutia, astutia) ist* nicht Verstand. (g Ehrlich, aber    
  10 dum (nicht rechtschaffen). ) Dumheit Macht dreust. Mangel der Urtheilskraft    
  11 im praktischen ist Ungereimtheit. Weibliche Thorheit ist nicht Dumheit.    
  12 Albernheit. Unüberlegt.    
         
  13 (g Mangel: Blödsinnige, dumm. Verkehrt: albern, Wahnwitzig. )    
  14 (g Vorläufige Urtheile. Grundsätze und Regeln derselben. )    
         
  15 (g Abgewitzt. Schlau. Verschlagen. Gescheut. Urtheilskraft. )    
         
   

 

517.   π.   M 308'.   E I 257.
 
   
  17 * Es giebt anstatt des Verstandes, der etwas einsehen kan, eine gewisse    
  18 Verschlagenheit (g Schlauigkeit ), die Unbehutsamkeit, die Leichtgläubigkeit    
  19 und die Neigungen (g Schwächen ) anderer bemerken und zu seinem Nutzen    
  20 anwenden zu können, zusamt einer Kunst, den Schein von allem, was sich    
  21 zu den Umstanden schikt, machen zu können. (g italiener hassen franzosen    
  22 als Broddieb. ) Dazu gehört ein eingeschränkter Kopf, der nichts weiter    
  23 fassen kan, als was gewohnlich geschieht. Einsehende Leute, weil die    
  24 Warheit ihr eigentlich obiect ist und sie nur an dem, was bestandig ist,    
     

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