Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 205 |
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01 | Wenn man eine Zeitlang Gedacht hat, so kan man auch wohl träumen. | |||||||
02 | Newtons Einfälle in den qvaestionen wurden Warh Einsichten. | |||||||
484. υ? (μ? ο? ρ2?) M 218. E I 300. 299. |
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04 | Was der glükszufall unter den Begebenheiten der Welt ist, das ist | |||||||
05 | der Einfall unter den Gedanken. Lediglich den Einfällen alles (g zu ) verdanken | |||||||
06 | haben heißt: dem bloßen Glük das schiksal seines Lebens anvertrauen. | |||||||
07 | Einsichten sind blos die Wirkung der Anhaltenden Arbeit und | |||||||
08 | Gedult. Aber von Einfällen abhängen ohne Charakter und Maximen, so | |||||||
09 | daß weder der Mensch selber noch andere ihn nach einer Regel urtheilen | |||||||
10 | können, seiner Einfälle gar nicht Meister seyn, d. i. einer Grille nachhängen: | |||||||
11 | kommt einer Albernheit sehr nahe. Der Einfall ist der Anfang | |||||||
12 | des Nachdenkens, Allein der Einfall gehet vor; die phantasie rührt zwar | |||||||
13 | als Einfall am meisten, aber muß gleichwohl die Probe des Nachsinnens | |||||||
14 | und der Überlegung aushalten. | |||||||
15 | (s Der Zufall ist ein außeres, der Einfall ein inneres Ungefehr | |||||||
16 | oder Ereignis. Einfälle, Einsichten. Jene dependiren von der bloßen | |||||||
17 | gelegenheit und erlauben keine regel, diese vom Fleis — ) | |||||||
485. υ. M 218. |
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19 | Der Geistleere Witz heißt schaal, wie Wein. Geistleerer Scherz. Man | |||||||
20 | verlangt nicht Geist, wo nur der Unterhalt und nicht die Aufweckung | |||||||
21 | werden soll. Nicht in alltagsgesellschaften, sondern in festlichen Mahlen. | |||||||
22 | Nicht in einer wirthschaftsabhandlung, sondern im Gedicht. Der schone | |||||||
23 | Kunst auskramt, muß Geist zeigen. | |||||||
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