Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 193 |
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| 01 | Beyde können tief oder seicht seyn. Von beyden ist der Verstand die | |||||||
| 02 | Fähigkeit unterschieden, die Dinge den Entwurf im großen zu machen | |||||||
| 03 | und Dinge in ihrem allgemeinen Zusammenhange und den Folgen zu | |||||||
| 04 | betrachten. Diese ist die Gesetzgebende oder dirigirende Fähigkeit, wogegen | |||||||
| 05 | die 2 erste nur als werkzeuge angesehen werden müssen. | |||||||
| 06 | (s Der Sinnreiche zeigt entweder Witz oder Urtheilskraft. ) | |||||||
468. π — σ? χ? M 252a. E I 403. 366. |
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| 08 | Einige Lebensgeister setzen sich gegen die Materie in Bewegung, | |||||||
| 09 | diese sind nur animalisch; andere setzen sich nur gegen Menschen in Bewegung, | |||||||
| 10 | es sey im Streit oder in Neigung und Ehre oder im Schertze, | |||||||
| 11 | und diese sind geistig. Die letzteren enthalten die Qvelle des Lebens. | |||||||
| 12 | Man hat den Menschen betrachtet in verschiedenen Lebensaltern; man | |||||||
| 13 | kan ihn auch in verschiedenen tageszeiten betrachten: des Morgens &c &c. | |||||||
| 14 | Wovon Menschen nicht eintzeln überzeugt werden können, davon | |||||||
| 15 | können sie in Gesellschaft überzeugt werden, obzwar ein jeder vor sich | |||||||
| 16 | überredet ist ist. | |||||||
| 17 | Wir haben mehr Vergnügen bey Einerleyheit als Verschiedenheit, | |||||||
| 18 | weil iene Einheit und also compendium in unseren Erkenntnissen giebt, | |||||||
| 19 | diese aber Vervielfaltigung der Gemüthshandlungen. | |||||||
| 20 | Die genera breiten unsre Erkentnis über viel aus; die Unterschiede | |||||||
| 21 | aber restringiren diese Gemachlichkeit, und ihr Nutze ist mehr negativ. | |||||||
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