Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 184

   
         
 

Zeile:

 

Text:

 

Verknüpfungen:

 

 

 
    445.   φ?   M 236.   E II 1731.
 
   
  02 (Gesunde Vernunft.) Allgemeine Maxime ihrer der Vernunft ist,    
  03 nur solche praemissen gelten zu lassen, welche den größten Gebrauch der    
  04 Vernunft möglich machen (natura sui conservatrix). Einige Dinge lassen    
  05 sich nur aus der Vernunft urth erkennen, nicht aus der Erfahrung,    
  06 nemlich wenn man nicht wissen will, wie etwas ist, sondern seyn muß    
  07 oder soll. Daher ideen des plato. Tugend. Regirung. Erziehung.    
         
   

 

446.   φ?   M 236.
 
   
  09 Der Verstand zeigt, daß etwas sey; Vernunft, daß es nothwendig    
  10 sey. Es giebt Erklärungen durch Vernunft, da man erkennt, daß etwas so    
  11 seyn müsse, nach dem man weiß, wie es ist, oder bricht ab. Begreifen    
  12 vollig a priori nicht verstehen, sondern bestimmen.    
         
   

 

447.   φ?   M 235.   E I 230.
 
   
  14 Zur Erfahrung wird Verstand erfodert.    
         
  15 Zum Urtheil vor der Erfahrung und über die Grenze der Wirklichen    
  16 oder auch moglichen Erfahrung: Vernunft.    
         
  17 Vernünfteln ist ein Klügeln über die Grenze des praktischen Gebrauchs    
  18 der Vernunft.    
         
  19 Etwas zu fassen und zu lernen braucht man verstand. Das allgemeine    
  20 anzuwenden: Urtheilskraft. Vor sich etwas zu erdenken: vernunft.    
         
     

[ Seite 183 ] [ Seite 185 ] [ Inhaltsverzeichnis ]