Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 101 |
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01 | Geruch und Geschmak sind mittelbare Empfindungen der Gegenstande | |||||||
02 | entweder bey der Berührung oder ohne dieselbe. | |||||||
03 | (s Geruch ist etwas angenommenes. Kinder, wilde, Weiber haben | |||||||
04 | viel Empfindlichkeit. ) | |||||||
05 | Weil das Gehör keine Gegenstände vorstellt, so dient es vortreflich | |||||||
06 | zum Zeichen der Sache (Worte). | |||||||
07 | Gehör und Gesicht, weil sie eine grosse Menge von Bestimmungen | |||||||
08 | der Dinge oder eindrüke auf einmal geben können, deren Verhältnis angeschaut | |||||||
09 | wird, so sind sie die Organen des Geschmaks (s nemlich jene in Ansehung | |||||||
10 | der Empfindung, dieser der verständigen Beurtheilung ). | |||||||
267. κ1. M 188'. E I 71. |
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12 | Die äußere Empfindungen sind von zweyerley Art: 1. die, wodurch | |||||||
13 | wir den Gegenstand empfinden; 2. wodurch wir den Zustand unseres | |||||||
14 | eignen Korpers empfinden. Das letztere heißt das Gefühl allgemein genommen | |||||||
15 | und findet bey allen andern starken Eindrüken auf organen statt. | |||||||
16 | Die empfindungen ersterer Art geschehen entweder mechanisch oder chemisch; | |||||||
17 | iene durch Druk oder Stoß. Der Druk, mit der Reibung verbunden, ist | |||||||
18 | die Ursache des Anfühlens. Der Stoß vermittelst der Nerven: das Sehen; | |||||||
19 | vermittelst der Fasern: das Hören. Die chemische Wirkung, wo die Wirkung | |||||||
20 | zuerst auf die flüßige theile geschieht durch anziehung und auflösung, | |||||||
21 | entweder bey der Berührung des Gegenstandes: das schmecken; oder durch | |||||||
22 | dessen verbreiteten Theile in der luft: beym richen. | |||||||
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