Kant: AA XV, Reflexionen zur Anthropologie. , Seite 097 |
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258. κ3? (ι2?) M 182'. E I 46. 480. 44. 43. |
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02 | Neigung, das schweere auf zu leisten. und schweer zu machen, weil es | |||||||
03 | dadurch wichtig scheint. | |||||||
04 | Der, so alles vor leicht hält: superfide. | |||||||
05 | Der, so alles vor schweer hält: difficultaeten Krämer. | |||||||
06 | (s cholerische sind vor das Schweere, was Geschwinde geschiet; | |||||||
07 | melancolische vor das Schweere, was langsam geschiet. ) | |||||||
08 | (s Man muß die Schwierigkeit zeigen, um die Kräfte zu excitieren. ) | |||||||
09 | Das an sich schweere kan nicht vor schwache und beqveme leicht gemacht | |||||||
10 | werden. | |||||||
11 | Die Schwierigkeit zu zeigen ist Gut. | |||||||
12 | (s Man macht den Umgang leicht durch Munterkeit und schweer | |||||||
13 | durch steife Hochachtung. ) | |||||||
14 | Wenn keine äußeren Hindernisse sind, so wird etwas nur dadurch leicht | |||||||
15 | gemacht, daß man, wenn man die Kräfte vermindert, die Zeit vergrößert | |||||||
16 | (s Unterweisung ). Wie bey maschinen. | |||||||
17 | Man arbeitet lieber eine kurze Zeit und schweer, als eine lange Zeit | |||||||
18 | und leicht.* Die Ursache ist: damit wir Arbeit und Ruhe iedes separat | |||||||
19 | in einem Haufen haben und dar über das letzte besser disponiren können. | |||||||
20 | * (g Cholerische wehlen das (g mittelmaßig ) Schweere eine lange | |||||||
21 | kurze Zeit, sind Ungeduldig. Melancolische daß, wo die Schwierigkeit | |||||||
22 | in der Länge des Anhaltens besteht. Sangvinische sind ungeduldig und | |||||||
23 | weichlich. Ein fauler wählt das Schweere lieber alle Schwierigkeit auf | |||||||
24 | einmal zusammen zu bringen und nachher zu faullentzen, als sie durch | |||||||
25 | längere Zeit zu vertheilen. Denn Fleiß erkennt man am Anhalten. | |||||||
26 | Ruckweise arbeitsam seyn und emsig faul seyn. ) | |||||||
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