Kant: AA X, Briefwechsel 1788 , Seite 543 |
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01 | Sie selbst so scharfsinnig von den Geboten der Sittlichkeit unterschieden | ||||||
02 | haben. | ||||||
03 | Noch lege ich die beiden Recensionen von Rehbergs Abhandlung über | ||||||
04 | das Verhältniß der Metaph. zur Relig. bey, und bitte mir über das | ||||||
05 | was in beiden gegen R. erinnert wird, Ihre Meinung aus um zu | ||||||
06 | sehen, ob Sie damit zufrieden sind. | ||||||
07 | Mein Freund und Gehülfe D. Hufeland empfielt sich Ihnen | ||||||
08 | bestens. Es ist mir unangenehm, daß Ihr lieber würdiger College | ||||||
09 | der Hr Prof. Kraus sich so selten mit seinen Beyträgen zur A. L. Z. | ||||||
10 | wagt. | ||||||
11 | Mit der größten Sehnsucht erwarte ich Ihre Antwort, wünsche | ||||||
12 | Ihnen die längste Fortdauer Ihrer Gesundheit, und bin ewig mit der | ||||||
13 | größten Ehrerbietung | Ihr gehorsamster Diener | |||||
14 | Schütz. | ||||||
331. | |||||||
16 | Von Friedrich Victor Lebrecht Plessing. | ||||||
17 | 24. Iuli 1788. | ||||||
18 | Wohlgeborner Hochgelahrter Herr | ||||||
19 | Hochzuehrender Herr Professor. | ||||||
20 | Ein Mutterschwestersohn von mir, Nahmens von Gadenstedt | ||||||
21 | der ein Dragonerofficier ist, und 2 Meilen von Königsberg auf Grasung | ||||||
22 | liegt, hat die Ehre Ew Wohlgeb. gegenwärtigen Brief zu übergeben. | ||||||
23 | Wie lange habe ich mir nicht einige Nachricht von Ihnen gewünscht: | ||||||
24 | ich glaubte diesen Wunsch erfüllt zu sehn, da ich Ew. Wohlgeb. zu | ||||||
25 | Ende des Iahrs 1786 den ersten Band meines Memnonium überschikt | ||||||
26 | hatte. Allein ich erhielt keine Antwort. Sollten Sie mich schon vergeßen | ||||||
27 | haben, oder ist etwa mein Buch nicht richtig in Ihre Hände gekommen? | ||||||
28 | Gegenwärtig bitte ich Ew Wohlgeb. wegen der bewußten Schuld | ||||||
29 | noch etwas in Geduld zu stehn, die ich Ihnen von Duisburg aus mit | ||||||
30 | dem herzlichsten Dank abtragen werde; spätestens zukünftige Ostermeße. | ||||||
31 | Die Einrichtung bei dem Antritt meines neuen Amts, und die Anschaffung | ||||||
32 | einer Büchersammlung, deren ich benöthigt war, hat mir große Summen | ||||||
33 | gekostet. Vermuthlich wird es Ew Wohlgeb. bekannt seyn, daß ich | ||||||
34 | vom Könige zum ordentlichen Profeßor der Philosophie in Duisburg | ||||||
35 | ernannt worden bin. Krankheit und Augenübel hat mich verhindert, | ||||||
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