Kant: AA X, Briefwechsel 1785 , Seite 408

     
           
 

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  01 M. Schmid will einen Auszug daraus drucken lassen, um künftiges      
  02 Winterhalbjahr darüber zu lesen. In einer Abhandlung über die      
  03 Quellen des Naturrechts, die von einem Hn. D. Hufeland einem guten      
  04 Kopfe herauskömmt, werden Ihre Principien oft mit gebührendem      
  05 Ruhme angeführt. Es ist mir auch der Gedanke eingefallen, ob es      
  06 zum Behuf gelehrter Ausländer nicht einmal gut seyn sollte Ihre Werke      
  07 ins Lateinische zu übersetzen. Um zu sehn, ob es thunlich wäre habe      
  08 ich neulich einen Versuch gemacht einige Ihrer Sätze gegen Hn. Tiedemann      
  09 in einem lat. Programm zu vertheidigen, welches ich Ihnen      
  10 beylege. Auch habe ich in einer Namens der Facultät aufgesetzten      
  11 Anweisung, die zu dieser Facultät gehörigen Studien betreffend, bey      
  12 der Philosophie Ihren Entwurf zum Grunde gelegt, und Sie dabey      
  13 namentlich angeführt, so daß alle junge Studenten gleich davon Notiz      
  14 bekommen. Ich werde auch in der Allg. Lit. Zeitung künftig keine      
  15 Gelegenheit versäumen immer auf Ihre Ideen zurückzukommen. So      
  16 denke ich non vi sed saepe cadendo will ich, ob ich gleich nur ein      
  17 Tropfen bin, doch manche lapides von Philosophen erweichen.      
           
  18 Daß Sie meine Darstellung Ihrer Ideen richtig gefunden, freut      
  19 mich unendlich; allein in der Tafel der Elemente der Begriffe ist nichts      
  20 was Ihnen nicht zugehörte, und muß ich also Ihre Aeußerung deshalb,      
  21 lediglich auf Rechnung Ihrer zu großen Gütigkeit setzen.      
           
  22 Ich will gern auf Ihre Beyträge zur A. L. Z. Verzicht thun,      
  23 wenn nur desto eher das Übrige Ihres Systems erscheint. Doch bitte      
  24 ich gehorsamst      
           
  25 Den 2ten Theil von Herder der bereits heraus ist noch zu recensiren,      
  26 und      
  27 zwar wo möglich spätstens in 6 Wochen mir die Rec. zu senden      
           
  28 Wollten Sie nicht Hn. HofPrediger Schultz sondiren ob er zur      
  29 Gesellschaft der Mitarbeiter treten wolle. Die Unternehmer bieten ihm      
  30 ebenfals 3 Louisd'or für den gedruckten Bogen an.      
           
  31 Das Honorar lasse ich Ihnen nächstens durch Hn. Hartung auszahlen.      
  32 Wäre Königsberg nicht so weit, so würde ich es Ihnen am      
  33 verfloßnen Johannis Termin baar übersendet haben.      
           
  34 Übrigens ist fatal, daß Sie zwischen zwey Schwärmer in die Mitte      
  35 kommen. Der eine ist Hr. Obereit, der gegen Sie schreibt, der andre      
           
     

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