Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 399

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01
Naturbeschaffenheit.
     
           
  02 Das Land ist mehrentheils sandicht und dürre.      
  03 Der rechte Dattelbaum ist eigentlich in Persien und Arabien zu      
  04 Hause. Er ist entweder männlich oder weiblich. Der erstere trägt Blumen      
  05 und keine Früchte, der letzte Früchte und keine Blumen. Von ihrer      
  06 Begattung. Der weibliche Baum trägt nicht eher Früchte, bis er von      
  07 dem Staube des männlichen bestaubt ist. Der männliche hat eine Art      
  08 Schoten, welche beim Aufplatzen einen Blumenstaub von sich geben. Der      
  09 Syrup, der aus Datteln gekocht wird, dient statt der Butter. Der Kaffeebaum.      
  10 (S. oben.) Die Aloe, sonderlich von Sokotora. Hier ist sie am      
  11 besten und häufigsten. Der arabische Balsam wird durch Einritzung eines      
  12 besondern Baumes gewonnen. Er ist von Anfang so stark, daß einem die      
  13 Nase davon blutet. Myrrhe. Ob=el=Mosch oder der Same des Mosch      
  14 sind Balsamkörner, sind Samen einer Pflanze.      
           
  15 Der Fels in der arabischen Wüste Sin, darin noch die Löcher, aus      
  16 denen auf Mosis Anschlagen mit dem Stocke Wasser geflossen, zu sehen      
  17 sind. Die Griechen haben das Kloster auf dem Berge Sinai schon auf eintausend      
  18 Jahre in Besitz gehabt. Sie haben hier den besten Garten in      
  19 Arabien.      
           
  20
Religion.
     
           
  21 Mahomed, der zu Mekka geboren war, heirathete eine reiche Wittwe      
  22 Chadidja. Dieser machte er seinen vertraulichen Umgang mit dem Engel      
  23 Gabriel in einer Höhle unter Mekka kund. Er beschuldigte Juden und      
  24 Christen der Verfälschung der Heiligen Schrift. Gab seinen Koran stückweise      
  25 heraus. Ali, Osman und Abubekr waren bald seine Neubekehrten.      
  26 Von diesen verbesserte Osman den Koran. Mahomed war liebreich, beredt,      
  27 schön. Seine Schreibart war so vortrefflich, daß er sich oft zum Beweise      
  28 seiner Sendung auf die Schönheit seines Stils berief.      
  29 Er bekannte, daß er keine Wunder thun könne. Doch dichtet man ihm      
  30 an, daß er den Mond in zwei Theile zerspalten, daß eine Schöpsenkeule      
  31 ihn gewarnt nicht von ihr zu essen, weil sie vergiftet wäre. Man dichtet      
  32 ihm viele Betrügereien an, die er doch nicht gethan. Er heirathete nach      
  33 der Chadidja Tode die Aischa, eine Tochter Abubekrs. Von seiner Reise      
  34 durch die sieben Himmel. Das Volk in Medina fing an ihm anzuhängen,      
  35 und er floh dahin bei seiner Verfolgung, die er von Seiten der Regierung      
  36 zu Mekka erfahren hatte. Diese seine Flucht bildete eine besondere Ära      
           
     

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