Kant: AA IX, Immanuel Kants physische ... , Seite 246

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 Fall bei dem Luxus eintritt, um so weniger hängen die Menschen zusammen.      
           
  03 4. Wenn man für die Höhe der Oberfläche der ganzen Erde die Höhe      
  04 des Meeres annimmt: so ist es sehr leicht, die Höhe der Berge vermittelst      
  05 der Trigonometrie zu finden. Liegen sie indessen in weiter      
  06 Entfernung von dem Meere: so kann solches, der vielen möglicher      
  07 Weise einschleichenden Fehler wegen, nicht so leicht geschehen.      
           
  08 Wenn man daher bemerkt, daß die Dichtigkeit der Luft mit ihrer      
  09 Höhe von der Erde abnimmt, weil sie in den obern Gegenden nicht      
  10 von einer solchen Luftmasse gedrückt wird als in einer größern Tiefe,      
  11 und daß demnach in einer Erhöhung von 70 Fuß die Dichtigkeit      
  12 der Luft um eine Linie abnimmt: so hat Bernoulli die Höhe der      
  13 Berge durch das Barometer, welches ein Instrument ist, die Dichtigkeit      
  14 und Schwere der Luft zu finden, zu calculiren angefangen.      
  15 Allein man fand späterhin, daß die Dichtigkeit und Schwere der Luft      
  16 nicht nach einem bestimmten Gesetze abnehme, dergestalt, daß wenn      
  17 gleich die obere Luft an die Stelle der untern gebracht und mit einem      
  18 gleichen Gewichte beschwert würde, sie dennoch keine solche Dichtigkeit      
  19 wie die letztere erhalten würde. Mariotte meint zwar, daß so viel      
  20 der Luft an Dichtigkeit abginge, als sie an elastischer Kraft einen      
  21 Zuwachs erhalte, indem die Theile der Erde, die sich in Dünste verwandeln      
  22 und in der Luft, die unten ist, sich aufhalten, eine stärker      
  23 anziehende Kraft haben und die Lufttheilchen mehr im Zwange erhalten.      
  24 Es fand sich aber, daß auch dieses Gesetz nicht anpassend      
  25 war. Dieses sind nun die Schwierigkeiten, die eine hierauf gegründete      
  26 Messung der Berge sehr unsicher machen. Die beste Methode ist      
  27 die, zu gleicher Zeit auf der Höhe des Berges und am Ufer des      
  28 Meeres Beobachtungen anzustellen, und durch eine Vergleichung derselben      
  29 mit einander die Höhe der Berge herauszubringen.      
           
  30 5. Der Pico auf Teneriffa ist einer der berühmtesten. Seine Höhe beträgt      
  31 nach Einigen 12420, nach Andern 10452 Fuß. Er wirft seinen      
  32 Schatten weiter als die Tangente, das ist, über 12 Meilen, und die      
  33 Luft in dieser Gegend hat ein sehr dunkles Ansehen von der Repercutirung      
  34 des Schattens.      
           
  35 6. Eine Reihe von Bergen hat fast jederzeit eine andere solche Reihe      
  36 gegenüber. Die vordersten Gebirge nennt man Vorgebirge, die      
  37 gewöhnlich aus unordentlich über einander geworfenen Steinen bestehen.      
           
           
     

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