Kant: AA VI, Die Religion innerhalb der ... , Seite 075 |
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01 | allemal erlittener Tod vorgestellt wird. - Hier ist nun derjenige Überschu | ||||||
02 | über das Verdienst der Werke, der oben vermißt wurde, und ein | ||||||
03 | Verdienst, das uns aus Gnaden zugerechnet wird. Denn damit das, | ||||||
04 | was bei uns im Erdenleben (vielleicht auch in allen künftigen Zeiten und | ||||||
05 | allen Welten) immer nur im bloßen Werden ist (nämlich ein Gott wohlgefälliger | ||||||
06 | Mensch zu sein), uns, gleich als ob wir schon hier im vollen Besitz | ||||||
07 | desselben wären, zugerechnet werde, dazu haben wir doch wohl keinen | ||||||
08 | Rechtsanspruch †) (nach der empirischen Selbsterkenntniß), so weit wir | ||||||
09 | uns selbst kennen (unsere Gesinnung nicht unmittelbar, sondern nur nach | ||||||
†) Sondern nur Empfänglichkeit, welche Alles ist, was wir unsererseits uns beilegen können; der Rathschluß aber eines Oberen zu Ertheilung eines Guten, wozu der Untergeordnete nichts weiter als die (moralische) Empfänglichkeit hat, heißt Gnade. | |||||||
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