Kant: AA V, Kritik der Urtheilskraft ... , Seite 415

     
           
 

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Text (Kant):

 

 

 

 
  01 jeder Endabsicht in derselben thue; und wegen des oberwähnten intelligibelen      
  02 Princips der Möglichkeit einer Natur überhaupt gar angenommen      
  03 werden kann, daß sie durchgängig nach beiderlei allgemein zusammenstimmenden      
  04 Gesetzen (den physischen und den der Endursachen) möglich      
  05 sei, wiewohl wir die Art, wie dieses zugehe, gar nicht einsehen können: so      
  06 wissen wir auch nicht, wie weit die für uns mögliche mechanische Erklärungsart      
  07 gehe, sondern nur so viel gewiß: daß, so weit wir nur immer      
  08 darin kommen mögen, sie doch allemal für Dinge, die wir einmal als Naturzwecke      
  09 anerkennen, unzureichend sein und wir also nach der Beschaffenheit      
  10 unseres Verstandes jene Gründe insgesammt einem teleologischen      
  11 Princip unterordnen müssen.      
           
  12 Hierauf gründet sich nun die Befugniß und wegen der Wichtigkeit,      
  13 welche das Naturstudium nach dem Princip des Mechanisms für unsern      
  14 theoretischen Vernunftgebrauch hat, auch der Beruf: alle Producte und      
  15 Ereignisse der Natur, selbst die zweckmäßigsten so weit mechanisch zu erklären,      
  16 als es immer in unserm Vermögen (dessen Schranken wir innerhalb      
  17 dieser Untersuchungsart nicht angeben können) steht, dabei aber niemals      
  18 aus den Augen zu verlieren, daß wir die, welche wir allein unter      
  19 dem Begriffe vom Zwecke der Vernunft zur Untersuchung selbst auch nur      
  20 aufstellen können, der wesentlichen Beschaffenheit unserer Vernunft gemäß,      
  21 jene mechanischen Ursachen ungeachtet, doch zuletzt der Causalität nach      
  22 Zwecken unterordnen müssen.      
           
           
     

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