Kant: AA V, Kritik der Urtheilskraft ... , Seite 203

     
           
 

Zeile:

 

Text (Kant):

 

 

 

 
  01

Erster Abschnitt.

     
  02

Analytik der ästhetischen Urtheilskraft.

     
           
  03

Erstes Buch.

     
  04

Analytik des Schönen.

     
           
  05

Erstes Moment

     
  06

des Geschmacksurtheils*) der Qualität nach.

     
           
  07

§ 1.

     
  08

Das Geschmacksurtheil ist ästhetisch.

     
           
  09 Um zu unterscheiden, ob etwas schön sei oder nicht, beziehen wir die      
  10 Vorstellung nicht durch den Verstand auf das Object zum Erkenntnisse,      
  11 sondern durch die Einbildungskraft (vielleicht mit dem Verstande verbunden)      
  12 auf das Subject und das Gefühl der Lust oder Unlust desselben.      
  13 Das Geschmacksurtheil ist also kein Erkenntnißurtheil, mithin nicht logisch,      
  14 sondern ästhetisch, worunter man dasjenige versteht, dessen Bestimmungsgrund      
  15 nicht anders als subjectiv sein kann. Alle Beziehung der Vorstellungen,      
  16 selbst die der Empfindungen aber kann objectiv sein (und da      
  17 bedeutet sie das Reale einer empirischen Vorstellung); nur nicht die auf      
           
    *)Die Definition des Geschmacks, welche hier zum Grunde gelegt wird, ist: daß er das Vermögen der Beurtheilung des Schönen sei. Was aber dazu erfordert wird, um einen Gegenstand schön zu nennen, das muß die Analyse der Urtheile des Geschmacks entdecken. Die Momente, worauf diese Urtheilskraft in ihrer Reflexion Acht hat, habe ich nach Anleitung der logischen Functionen zu urtheilen aufgesucht (denn im Geschmacksurtheile ist immer noch eine Beziehung auf den Verstand enthalten). Die der Qualität habe ich zuerst in Betrachtung gezogen, weil das ästhetische Urtheil über das Schöne auf diese zuerst Rücksicht nimmt.      
           
     

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