Kant: AA V, Kritik der Urtheilskraft ... , Seite 186 |
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01 | für die Reflexion über jene, ein Gesetz vorschreibt, welches man das Gesetz | ||||||
02 | der Specification der Natur in Ansehung ihrer empirischen | ||||||
03 | Gesetze nennen könnte, das sie a priori an ihr nicht erkennt, sondern | ||||||
04 | zum Behuf einer für unseren Verstand erkennbaren Ordnung derselben | ||||||
05 | in der Eintheilung, die sie von ihren allgemeinen Gesetzen macht, annimmt, | ||||||
06 | wenn sie diesen eine Mannigfaltigkeit der besondern unterordnen | ||||||
07 | will. Wenn man also sagt: die Natur specificirt ihre allgemeinen Gesetze | ||||||
08 | nach dem Princip der Zweckmäßigkeit für unser Erkenntnißvermögen, | ||||||
09 | d. i. zur Angemessenheit mit dem menschlichen Verstande in seinem nothwendigen | ||||||
10 | Geschäfte, zum Besonderen, welches ihm die Wahrnehmung | ||||||
11 | darbietet, das Allgemeine und zum Verschiedenen (für jede Species zwar | ||||||
12 | Allgemeinen) wiederum Verknüpfung in der Einheit des Princips zu | ||||||
13 | finden: so schreibt man dadurch weder der Natur ein Gesetz vor, noch | ||||||
14 | lernt man eines von ihr durch Beobachtung (obzwar jenes Princip durch | ||||||
15 | diese bestätigt werden kann). Denn es ist nicht ein Princip der bestimmenden, | ||||||
16 | sondern bloß der reflectirenden Urtheilskraft; man will nur, | ||||||
17 | daß man, die Natur mag ihren allgemeinen Gesetzen nach eingerichtet | ||||||
18 | sein, wie sie wolle, durchaus nach jenem Princip und den sich darauf | ||||||
19 | gründenden Maximen ihren empirischen Gesetzen nachspüren müsse, weil | ||||||
20 | wir, nur so weit als jenes Statt findet, mit dem Gebrauche unseres Verstandes | ||||||
21 | in der Erfahrung fortkommen und Erkenntniß erwerben können. | ||||||
22 | VI |
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23 | Von der Verbindung des Gefühls der Lust mit dem Begriffe |
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24 | der Zweckmäßigkeit der Natur. |
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25 | Die gedachte Übereinstimmung der Natur in der Mannigfaltigkeit | ||||||
26 | ihrer besonderen Gesetze zu unserem Bedürfnisse, Allgemeinheit der Principien | ||||||
27 | für sie aufzufinden, muß nach aller unserer Einsicht als zufällig | ||||||
28 | beurtheilt werden, gleichwohl aber doch für unser Verstandesbedürfniß | ||||||
29 | als unentbehrlich, mithin als Zweckmäßigkeit, wodurch die Natur mit | ||||||
30 | unserer, aber nur auf Erkenntniß gerichteten Absicht übereinstimmt. | ||||||
31 | Die allgemeinen Gesetze des Verstandes, welche zugleich Gesetze der Natur | ||||||
32 | sind, sind derselben eben so nothwendig (obgleich aus Spontaneität entsprungen), | ||||||
33 | als die Bewegungsgesetze der Materie; und ihre Erzeugung | ||||||
34 | setzt keine Absicht mit unseren Erkenntnißvermögen voraus, weil wir nur | ||||||
35 | durch dieselben von dem, was Erkenntniß der Dinge (der Natur) sei, zuerst | ||||||
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