Kant: AA IV, Prolegomena zu einer jeden ... , Seite 264 |
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Text (Kant):
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01 | gelingen will, und daß man seine Geistesgaben in solchem Fall auf einen | ||||||
02 | andern Gegenstand verwenden müsse; daß aber derjenige, der Metaphysik | ||||||
03 | zu beurtheilen, ja selbst eine abzufassen unternimmt, den Forderungen, | ||||||
04 | die hier gemacht werden, durchaus ein Gnüge thun müsse, es mag nun auf | ||||||
05 | die Art geschehen, daß er meine Auflösung annimmt, oder sie auch gründlich | ||||||
06 | widerlegt und eine andere an deren Stelle setzt - denn abweisen kann | ||||||
07 | er sie nicht -, und daß endlich die so beschrieene Dunkelheit (eine gewohnte | ||||||
08 | Bemäntelung seiner eigenen Gemächlichkeit oder Blödsichtigkeit) | ||||||
09 | auch ihren Nutzen habe: da alle, die in Ansehung aller andern Wissenschaften | ||||||
10 | ein behutsames Stillschweigen beobachten, in Fragen der Metaphysik | ||||||
11 | meisterhaft sprechen und dreust entscheiden, weil ihre Unwissenheit | ||||||
12 | hier freilich nicht gegen anderer Wissenschaft deutlich absticht, wohl aber | ||||||
13 | gegen ächte kritische Grundsätze, von denen man also rühmen kann: | ||||||
14 | ignavum, fucos, pecus a praesepibus arcent. | ||||||
15 | Virg. | ||||||
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