Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 357 |
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01 | seines Verstandes nirgend zu überheben, welches denn auch das | ||||||
02 | eigentliche und einzige Geschäfte der Vernunft bei ihren Principien ist. | ||||||
03 | Ein bestimmter empirischer Regressus, der in einer gewissen Art von | ||||||
04 | Erscheinungen ohne Aufhören fortginge, wird hiedurch nicht vorgeschrieben, | ||||||
05 | z. B. daß man von einem lebenden Menschen immer in einer Reihe | ||||||
06 | von Voreltern aufwärts steigen müsse, ohne ein erstes Paar zu erwarten, | ||||||
07 | oder in der Reihe der Weltkörper, ohne eine äußerste Sonne zuzulassen; | ||||||
08 | sondern es wird nur der Fortschritt von Erscheinungen zu Erscheinungen | ||||||
09 | geboten, sollten diese auch keine wirkliche Wahrnehmung (wenn sie dem | ||||||
10 | Grade nach für unser Bewußtsein zu schwach ist, um Erfahrung zu werden) | ||||||
11 | abgeben, weil sie dem ungeachtet doch zur möglichen Erfahrung gehören. | ||||||
12 | Aller Anfang ist in der Zeit und alle Gränze des Ausgedehnten im | ||||||
13 | Raume. Raum und Zeit aber sind nur in der Sinnenwelt. Mithin sind | ||||||
14 | nur Erscheinungen in der Welt bedingterweise, die Welt aber selbst | ||||||
15 | weder bedingt, noch auf unbedingte Art begränzt. | ||||||
16 | Eben um deswillen und da die Welt niemals ganz und selbst die | ||||||
17 | Reihe der Bedingungen zu einem gegebenen Bedingten nicht als Weltreihe | ||||||
18 | ganz gegeben werden kann, ist der Begriff von der Weltgröße | ||||||
19 | nur durch den Regressus und nicht vor demselben in einer collectiven Anschauung | ||||||
20 | gegeben. Jener besteht aber immer nur im Bestimmen der | ||||||
21 | Größe und giebt also keinen bestimmten Begriff, also auch keinen Begriff | ||||||
22 | von einer Größe, die in Ansehung eines gewissen Maßes unendlich | ||||||
23 | wäre, geht also nicht ins Unendliche (gleichsam gegebene), sondern in unbestimmte | ||||||
24 | Weite, um eine Größe (der Erfahrung) zu geben, die allererst | ||||||
25 | durch diesen Regressus wirklich wird. | ||||||
26 | II |
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27 | Auflösung der kosmologischen Idee |
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28 | von der |
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29 | Totalität der Theilung eines gegebenen Ganzen |
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30 | in der Anschauung. |
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31 | Wenn ich ein Ganzes, das in der Anschauung gegeben ist, theile, so | ||||||
32 | gehe ich von einem Bedingten zu den Bedingungen seiner Möglichkeit. | ||||||
33 | Die Theilung der Theile ( subdivisio oder decompositio ) ist ein Regressus | ||||||
34 | in der Reihe dieser Bedingungen. Die absolute Totalität dieser Reihe | ||||||
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