Kant: AA III, Kritik der reinen Vernunft ... , Seite 133 |
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01 | Kritik, um die Fehltritte der Urtheilskraft ( lapsus judicii ) im Gebrauch | ||||||
02 | der wenigen reinen Verstandesbegriffe, die wir haben, zu verhüten, dazu | ||||||
03 | (obgleich der Nutzen alsdann nur negativ ist) wird Philosophie mit ihrer | ||||||
04 | ganzen Scharfsinnigkeit und Prüfungskunst aufgeboten. | ||||||
05 | Es hat aber die Transscendental=Philosophie das Eigenthümliche: | ||||||
06 | daß sie außer der Regel (oder vielmehr der allgemeinen Bedingung zu | ||||||
07 | Regeln), die in dem reinen Begriffe des Verstandes gegeben wird, zugleich | ||||||
08 | a priori den Fall anzeigen kann, worauf sie angewandt werden sollen. Die | ||||||
09 | Ursache von dem Vorzuge, den sie in diesem Stücke vor allen andern belehrenden | ||||||
10 | Wissenschaften hat (außer der Mathematik), liegt eben darin: | ||||||
11 | daß sie von Begriffen handelt, die sich auf ihre Gegenstände a priori beziehen | ||||||
12 | sollen, mithin kann ihre objective Gültigkeit nicht a posteriori dargethan | ||||||
13 | werden; denn das würde jene Dignität derselben ganz unberührt | ||||||
14 | lassen, sondern sie muß zugleich die Bedingungen, unter welchen Gegenstände | ||||||
15 | in Übereinstimmung mit jenen Begriffen gegeben werden können, | ||||||
16 | in allgemeinen, aber hinreichenden Kennzeichen darlegen, widrigenfalls | ||||||
17 | sie ohne allen Inhalt, mithin bloße logische Formen und nicht reine Verstandesbegriffe | ||||||
18 | sein würden. | ||||||
19 | Diese transscendentale Doctrin der Urtheilskraft wird nun | ||||||
20 | zwei Hauptstücke enthalten: das erste, welches von der sinnlichen Bedingung | ||||||
21 | handelt, unter welcher reine Verstandesbegriffe allein gebraucht | ||||||
22 | werden können, d. i. von dem Schematismus des reinen Verstandes; das | ||||||
23 | zweite aber von den synthetischen Urtheilen, welche aus reinen Verstandesbegriffen | ||||||
24 | unter diesen Bedingungen a priori herfließen und allen | ||||||
25 | übrigen Erkenntnissen a priori zum Grunde liegen, d. i. von den Grundsätzen | ||||||
26 | des reinen Verstandes. | ||||||
27 | Der |
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28 | Transscendentalen Doctrin der Urtheilskraft |
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29 | (oder Analytik der Grundsätze) |
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30 | Erstes Hauptstück. |
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31 | Von dem Schematismus der reinen Verstandesbegriffe. |
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32 | In allen Subsumtionen eines Gegenstandes unter einen Begriff muß | ||||||
33 | die Vorstellung des ersteren mit der letztern gleichartig sein, d. i. der | ||||||
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