| Kant: Briefwechsel, Brief 113, Von Abraham Iacob Penzel. | |||||||
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| Von Abraham Iacob Penzel. | |||||||
| [Königsberg . . . 1776.] | |||||||
| Ein ganz unvorhergesehener Zufall, verbietet mir es schlechterdings, | |||||||
| die Aufwartung so ich machen soll, vor der Wachparade abzulegen. | |||||||
| Wenn der Herr welcher mich zu sprechen verlangt militärische Pünktlichkeit | |||||||
| liebet, so wird ihm mein Betragen nicht fremd scheinen, wenn | |||||||
| er hören wird daß ich verpflichtet bin einen Staabsofficier des Stutterheimischen | |||||||
| Regiments vor der Parade zu sprechen. Kann es aber nach | |||||||
| der Parade seyn, so werd' ich die Aufwartung mit Gehorsam und | |||||||
| Vergnügen ablegen. Auf jeden Fall wart ich Ewr. Wohlgeb. auf, so | |||||||
| bald mein dortiger Besuch abgelegt ist, und erwarte Dero Befehle, | |||||||
| ob es noch Zeit den mir zugedachten Besuch nach der Parade, Nachmittags, | |||||||
| Morgen oder auch gar nicht zu machen. Letzteres wäre mir | |||||||
| zwar sehr unangenehm allein im Grunde wäre daran denn doch wohl | |||||||
| wenig verloren; denn meine Hauptangelegenheit, daß wäre denn doch | |||||||
| wohl Befreyung vom Militair, steht dermahlen so daß während der | |||||||
| jetzigen Regierung, daran gar nicht zu gedenken. Der König selbst | |||||||
| hat sie zu 4 verschiedenen mahlen abgeschlagen, u. würd' es also nur | |||||||
| ungnädig nehmen, wenn er das fünfte mahl angegangen würde. Doch | |||||||
| davon mündlich bey der bewusten Aufwartung mehr. | |||||||
| P. | |||||||
| [ abgedruckt in : AA X, Seite 200 ] [ Brief 112 ] [ Brief 113a ] [ Gesamtverzeichnis des Briefwechsels ] | |||||||