Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zum Streit der ... , Seite 455 |
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| 01 | Zweite Seite |
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| 02 | Hieraus folgt daß wenn im catechetischen oder homiletischen öffentlichen | ||||||
| 03 | Vortrage eine biblische Stelle zum Text gemacht wird der Geistliche | ||||||
| 04 | Lehrer darauf eigentlich nicht zu sehen hat was muthmaslich historisch=philologische | ||||||
| 05 | Kentnisse dahinein oder herausdeuten könnten (bey welcher | ||||||
| 06 | Belehrung immer eine dem Zweifel ausgesetzte Gelehrsamkeit seyn mag) | ||||||
| 07 | sondern was der Lehrer bey Veranlassung dieser Schriftstelle für sittlich | ||||||
| 08 | aufklärende und Menschenbesserende Gesinnung bey der Veranlassung | ||||||
| 09 | dieser Schriftstelle in die Seele der Zuhörer hinein bringen kann mithin | ||||||
| 10 | den Sinn des h. Verfassers dessen Absicht eben auf wahre Erbauung | ||||||
| 11 | gerichtet seyn auch dahin deuten müsse - Das ist die moralische und unfehlbare | ||||||
| 12 | Authenticität der Schriftauslegung. | ||||||
| 13 | Die Authenticität der Auslegung wird eben gesichert dadurch daß | ||||||
| 14 | der Bibellehrer nur das aus der Schriftstelle entwickelt was er selbst nach | ||||||
| 15 | reinen sittlichen Principien hineingetragen hat so fern der Text nur die | ||||||
| 16 | Schicklichkeit hat dem Buchstaben als Beyspiel und Vehikel des selbständigen | ||||||
| 17 | Religionsbegriffs angepaßt zu werden. | ||||||
| 18 | III. |
[ I. Kant: Streit der Fakultäten -- Zweiter Abschnitt, 1798 (AA VII, 077) ] | |||||
| 19 | Vorarbeiten zum zweiten Abschnitt |
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| 20 | LBl Kullmann 1914 |
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| 21 | Worin besteht das Fortschreiten zum Besseren im Menschengeschlecht? | ||||||
| 22 | Die Aussicht kan entweder die seyn daß es immer bessere Menschen | ||||||
| 23 | geben oder die Menschen es (in ihrem Thun und Lassen) immer besser | ||||||
| 24 | machen werden. | ||||||
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