| Kant: AA XXIII, Vorarbeiten zur Religion innerhalb der ... , Seite 107 | |||||||
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| 01 | des Systems der Epigenesis das der Präexistenz und in diesem nicht das | ||||||
| 02 | der Entwickelung in dem Weiblichen sondern dem Männlichen Theil der | ||||||
| 03 | Vorältern annähme da dann weil in einer übernatürlichen Fortpflanzung | ||||||
| 04 | der Männliche Theil mangele und durch übernatürlichen Einflus ersetzt | ||||||
| 05 | werden würde jener fehlerhafte Erzeugung vermieden werden könnte. | ||||||
| 06 | LBl E 43 R II 167-168Dritte Seite | ||||||
| 07 | Vorstellung der christlichen Religion. | ||||||
| 08 | 1. Zweyerley Abkunft des Menschen a) vom natürlichen der blos | ||||||
| 09 | mit Neigungen zu kämpfen hat um sich ein Princip zu suchen und aus | ||||||
| 10 | dem Glückseligkeits-Princip vernünftelt wieder den Buchstaben des | ||||||
| 11 | Gesetzes, b) des von Gott gebohrnen der von dem letztern anfängt. | ||||||
| 12 | Wenn der Stoiker den moralischen Kampf des Menschen blos als den | ||||||
| 13 | seiner (an sich unschuldigen) Neigungen so fern sie Hindernisse der Befolgung | ||||||
| 14 | seiner Pflicht sind denkt so kann er doch die Übertretung | ||||||
| 15 | seiner Pflicht nicht ihnen (die an sich unschuldig sind) sondern muß | ||||||
| 16 | sie wenn er nicht ein besonderes positives Princip des Bösen annimmt | ||||||
| 17 | seiner eigenen freyen Willkür in der bloßen Unterlassung seiner | ||||||
| 18 | Pflicht sie zu bezähmen schuld geben. Da aber diese Unterlassung selbst | ||||||
| 19 | pflichtwiedrig d. i. Etwas an sich Böses ist die Ursache derselben aber | ||||||
| 20 | nicht wiederum in Neigungen gesetzt werden kan so würde er die Ursache | ||||||
| 21 | der Übertretungen mit der er zu kämpfen hat in irgend einem an sich | ||||||
| 22 | bösen Princip das in der freyen Willkühr des Menschen seinen Sitz | ||||||
| 23 | aufgeschlagen hat in einer Vernunft welche der Qvell gesetzwiedriger | ||||||
| 24 | Maximen ist und die mit jenen Neigungen nur im Einverständnisse ist | ||||||
| 25 | gesucht haben; allein die Philosophie geht ungern daran sich bis zu Erklärungsgründen | ||||||
| 26 | zu versteigen, deren Begrif in einem ewigen Dunkel | ||||||
| 27 | für uns eingehüllt bleiben muß. | ||||||
| 28 | Vierte Seite | ||||||
| 29 | Wenn Wunder das ist was wir bewundern müssen und was uns | ||||||
| 30 | keine Demonstration aus der Vernunft noch weniger aus der Erfahrung | ||||||
| 31 | erklären kan so haben wir das vor uns liegend nämlich des moralischen | ||||||
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