Kant: AA XXIII, Nachträge zur Kritik der reinen ... , Seite 036

   
         
 

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  01 Gar kein theoretisch Erkenntniß vom Noumenon, aber practische Beziehung    
  02 auf ein Subject, so fern es nicht Phänomenon ist.    
         
  03

Refl. CXXIX E 42 - A 248

   
         
  04 Findet sich zwar nicht in der Sinnenwelt, aber doch in unserm    
  05 reinen Bewustseyn der Vernunft etwas, was schlechterdings den Gesetzen    
  06 derselben zuwider ist, z. B. dem der Caußalität, so gehören wir    
  07 zu den Noumenen, können aber so fern keine Kenntnis von uns haben,    
  08 aber doch wenigstens die Möglichkeit davon einräumen.    
         
  09

Refl. CXXX E 42 - A 248

   
         
  10 Verstandeswesen sind eigentlich diejenige, denen keine andere als    
  11 intellectuelle Anschauung correspondirt. Da unser Verstand nun nicht    
  12 anzuschauen vermag, so ist diese intellectuelle Anschauung für uns nichts.    
  13 Also bleibt uns nichts übrig, als Verstandesbegriffe. Diese aber sind    
  14 blos Gedankenformen, so gar, daß wenn man sie allein, ohne Beyspiel    
  15 aus sinnlicher Anschauung, auf ein Object anwenden wollte, die Möglichkeit,    
  16 daß irgend etwas ihnen correspondiren könne, nicht eingesehen    
  17 werden kan.    
         
  18

Refl. CXXXI E 42f. - A 248

   
         
  19 Gegenstände einer nichtsinnlichen Erkenntnis sind entweder in einer    
  20 sinnlichen Anschauung gegeben oder nicht. Ist das erste, so sind sie zwar    
  21 Erscheinungen, man kan aber nicht wissen, ob sie irgend auf andere    
  22 Art können erkannt werden, und ob intellectuelle Anschauung möglich    
  23 sey. Gegenstände, die in gar keiner sinnlichen Anschauung gegeben    
  24 worden, kann ich, weil ich keine intellectuelle habe, nicht einmal ihrer    
  25 Möglichkeit nach erkennen, und Gegenstände einer Anschauung des    
  26 Verstandes wären bloße problematische Wesen, und als solche sind alle    
  27 Noumena oder Verstandeswesen anzusehen. NB.    
         
  28

Refl. CXXXII E 43 - A 248

   
         
  29 Wir haben zu Ende der Grundsätze gesehen, daß der Begriff der    
  30 Ursache dazu diene, das Verhältnis der Zeitfolge im Verlauf derer    
  31 Erscheinungen a priori zu bestimmen; nehmen wir die Zeit weg, so ist    
  32 er zu nichts.    
         
         
     

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