Kant: AA XXII, Elftes Convolut , Seite 490 |
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Text (Kant):
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| 01 | und die Metaphysische Anfangsgründe den mathematischen (obgleich beyde | ||||||
| 02 | a priori gegeben sind) vor setzen müssen weil jene den unbedingten Gebrauch | ||||||
| 03 | also das Object an sich diese aber nur den bedingten zu einem | ||||||
| 04 | gewissen Zwecke als Werkzeug vor Augen hat. | ||||||
| 05 | Denn Mathematik ist das herrlichste Instrument für die Physik | ||||||
| 06 | und alle darinn einschlagende Kenntnisse (für die Sinnesart) aber immer | ||||||
| 07 | doch nur Instrument zu einer andern Absicht | ||||||
| 08 | Die Betitelung mußte so ausfallen: Scientiae naturalis principia | ||||||
| 09 | vel philosophica vel mathematica denn die Form kan philosophisch seyn | ||||||
| 10 | wenn das Materielle (der Inhalt) gleich mathematisch ist. — | ||||||
| 11 | Es ist Philosophie die Mathematik als Instrument zur | ||||||
| 12 | Wissenschaft in der Physik zu gebrauchen aber die Mathematik | ||||||
| 13 | ist nicht selbst ein Princip der Philosophie und enthält sie nicht in ihren | ||||||
| 14 | Begriffen. | ||||||
| 15 | Es giebt mathematische und auch metaphysische Anf. Gr. der N W. | ||||||
| 16 | aber nicht mathematische der Philosophie denn die sind unvereinbar. | ||||||
| 17 | Die Scientia naturalis kann zwar so eingetheilt werden aber nicht | ||||||
| 18 | eine philosophia naturalis sonst ist das gryphes iungere equis eine | ||||||
| 19 | Grosthuerey des Mathematikers in einem Felde wo ihm das Element | ||||||
| 20 | worauf er sich stützen müßte mangelt Mit der Poesie (weil Mathematuk | ||||||
| 21 | reine Dichtung) läßt sie sich wohl vereinigen: nämlich subjectiv. | ||||||
| 22 | Es giebt eine Philosophie (und diese ist die Metaphysik) welche die | ||||||
| 23 | Mathematik blos als Instrument braucht um die empirische Sinnenvorstellungen | ||||||
| 24 | (nach) einem Princip a priori (also nicht wiederum selbst | ||||||
| 25 | empirisch) unter zu ordnen und welche den Schematism der Reflexionsbegriffe | ||||||
| 26 | zuerst in einem System darzustellen die reine Anschauungen | ||||||
| 27 | (der Form nach) classificirt und zwar a priori. — — Physik (Naturkunde) | ||||||
| 28 | kann nach ihrem Formalen den Gesetzen der Natur aber auch | ||||||
| 29 | dem Materialen (der Objecte derselben) betrachtet werden als Reich | ||||||
| 30 | der Natur und gehört auch vermöge der Classeneintheilung zur | ||||||
| 01 und die s.Z. | |||||||
| 02 weil Fortsetzung 4 Zeilen tiefer. | |||||||
| 02-03 Gebrauch δ der | |||||||
| 03 also — sich s.Z. | |||||||
| 06 für die sollte in: der verbessert werden, aberwieder korrigiert. Sinnesart) erste Fortsetzung (δ): Aber sie thut nichts zur Besserung der Denkungsartausser daß sie wie jede Geistescultur durch die Vollkommenste Kunst die nur seyn kann selbst zur Natur wird. | |||||||
| 14 Nach unten abgetrennt. | |||||||
| 15 Wieder V 3. | |||||||
| 16 sind δ toto | |||||||
| 17 nicht δ die | |||||||
| 23 blos g.Z. die δ E | |||||||
| 23-24 Sinnenvorstellungen v.a. Vorstellungen | |||||||
| 25 unter zu ordnen und welche erst: zu ordnen welche | |||||||
| 26 zuerst s.Z. darzustellen δ und | |||||||
| 28 Formalen δ (Mathematik u. Physik) | |||||||
| 29 der v.a.? Objecte der derselben | |||||||
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