| Kant: AA XXII, Achtes Convolut , Seite 168 | |||||||
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| 01 | Es giebt nämlich bewegende Kräfte die aus der Bewegung | ||||||
| 02 | entspringen wie die Centralkräfte im Kreise bewegter Körper da | ||||||
| 03 | dann die bewegende Kraft nicht zu den Eigenschaften der Materie geh. | ||||||
| 04 | Dagegen sind umgekehrt bewegende Kräfte aus denen Bewegung | ||||||
| 05 | entspringt der Materie angehörig als Naturbeschaffenheit derselben. — | ||||||
| 06 | Wenn nun bewegende Kräfte gewisser Materien als die der Anziehung | ||||||
| 07 | in der Gravitation oder der Abstoßung in Fortpflanzung des Schalles | ||||||
| 08 | und der Töne oder beyder zusammen im Licht ins Spiel gesetzt bey ihrer | ||||||
| 09 | Bewegung nothwendig der Mathematik angemessen ihre Orts Veränderungen | ||||||
| 10 | eingehen so ist die Mathematik nicht die Quelle dieser Veränderungen | ||||||
| 11 | nach gewissen Gesetzen d.i. sie ist hiemit nicht die Lehre | ||||||
| 12 | von einer bewegenden Naturkraft der Materie welche zur Physik gehören | ||||||
| 13 | würde sondern die bewegte Materie (z. B. der Schleuderstein | ||||||
| 14 | der in seinem Umschwunge den Faden spannt) ist bewegend weil er bewegt | ||||||
| 15 | ist und diese eingedrückte Bewegung einen Grad hat den die Mathematik | ||||||
| 16 | abmißt. — Es giebt also keine für die Naturwissenschaft geeignete | ||||||
| 17 | mathematische Principien sondern diese die keinen Theil der Physik | ||||||
| 18 | ausmachen betreffen nur die Form der Behandlung der Naturlehre in | ||||||
| 19 | dem was die Bewegung betrifft indessen daß was die bewegende | ||||||
| 20 | Kräfte der Natur in der Materie betrifft diese in derselben ihrer bessonderen | ||||||
| 21 | Nachforschung bedürfen. — Es ist ein besonderes Glück für die | ||||||
| 22 | Physik, wenn die Phänomene der bewegenden Kräfte der Materie (die | ||||||
| 23 | Bewegungen) sich mathematisch behandeln lassen und Aufforderung der | ||||||
| 24 | Vernu ft allenfalls auch auf Gefahr der Unsicherheit einer angenommenen | ||||||
| 25 | Hypothese es auf eine solche Erklärungsart zu wagen als sich blos auf | ||||||
| 26 | die empirische Nachforschung der Ursachen einzuschränken weil die mathematische | ||||||
| 27 | Behandlung wo sie anwendbar ist mit der anschaulichen Klarheit | ||||||
| 28 | auch die großte Sicherheit in Bestimmung ihrer Ursachen bey sich | ||||||
| 29 | führt | ||||||
| 06 gewisser Materien g.Z. am Rande. | |||||||
| 07 Abstoßung δ byem im Fortpflanzung (sollte erst heißen: im Schall) | |||||||
| 09-10 Ortsveränderungen erst: Veränderungen | |||||||
| 11 hiemit g.Z. | |||||||
| 11-12 die — einer g.Z. am Rande. Erst: selbst eine bewegeende Naturkraft | |||||||
| 12 Materie δ sondern dann längerer δ-Passus: und es ist eigentlich ihrem Object nicht angemessen Ursache von1) irgend einer Wirkung zu seyn und so eine Art von Naturwissenschaft (mithin physisch) zu begründen 2)sondern | |||||||
| 20-21 ihrer besonderen v.a. ihre besondere | |||||||
| 21 Glück δ wen | |||||||
| 23 und δ es | |||||||
| 24 einer g.Z. angenommener Hypothese | |||||||
| 25 es auf g.Z. solche δ E | |||||||
| 28 großte v.a. großere δ Gewisheit der die | |||||||
| 1) von δ ih | |||||||
| 2) begründen δ und Anfangsgründe d | |||||||
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