Kant: AA XX, Lose Blätter zu den ... , Seite 347 |
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Text (Kant):
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| 01 | beweiset die Möglichkeit derselben aber nicht begriffen werden kann, | ||||||
| 02 | wo dann das Phänomen nach der Analogie mit zweyen selbständigen | ||||||
| 03 | im Menschen wohnenden im Kampf gegen einander stehenden Principien | ||||||
| 04 | allegorisirt wird. — Diese beyde aber zu unterscheiden hat jedermann | ||||||
| 05 | das Criterium bey der Hand: Wenn die Vorstellung des Gesetzes | ||||||
| 06 | vor dem Gefühl der Lust oder Unlust an einer Handlung vorhergeht | ||||||
| 07 | so ist dieses moralisch, ist es umgekehrt, so ist dieses pathologisch. Das | ||||||
| 08 | letztere aber unbedingt in seine Maxime aufzunehmen ist ein Princip | ||||||
| 09 | des Bösen. | ||||||
| 10 | Wenn in der Maxime die Vorstellung des Gesetzes vorhergeht u. | ||||||
| 11 | das Gefühl (der Lust oder Unlust am Gegenstande der Willkühr) allererst | ||||||
| 12 | darauf folgt so ist dieses Gefühl moralisch intellectuel und das gute | ||||||
| 13 | Princip regiert im Menschen. Ist es umgekehrt u. das Gefühl der Lust | ||||||
| 14 | oder Unlust am Gegenstande geht vor dem Gesetz vorher so ist das | ||||||
| 15 | Gefühl pathologisch (sinnlich) und das böse Princip regiert im Menschen | ||||||
| 16 | denn die Maxime unbedingt (in Ansehung des Gesetzes) den Triebfedern | ||||||
| 17 | der Sinnlichkeit (des Fleisches) Folge zu leisten ist allemal böse. | ||||||
| 18 | Die Sinnlichkeit (des Fleisches) ist eigentlich nicht das was vom guten | ||||||
| 19 | Princip zu bekämpfen ist denn die ist unschuldig sondern der Hang seine | ||||||
| 20 | Maxime nach dieser ihren Antrieben zu nehmen welche frey ist, ist das | ||||||
| 21 | böse Princip in uns. Doch wird das Fleisch als der Feind genannt der | ||||||
| 22 | wieder den Geist streitet weil es doch mittelbar wenn und dadurch | ||||||
| 23 | daß der Mensch es in seine Maxime aufnimmt gesetzwiedrige Handlungen | ||||||
| 24 | hervorbringt. Die Möglichkeit solcher Maxime aber zu erklären | ||||||
| 25 | gehört so wie überhaupt wie Handlungen aus freyer Willkühr entspringen | ||||||
| 26 | zu den Aufgaben welche die menschliche Einsicht gänzlich übersteigen | ||||||
| 27 | Vergleicht man damit die Leibnitz//Wolf'sche Metaphysik so hat sie | ||||||
| 02 mit g.Z. | |||||||
| 03 wohnenden δ einander | |||||||
| 04 aber g.Z. unterscheiden δ kann | |||||||
| 06 oder Unlust g.Z. | |||||||
| 08 unbedingt g.Z., seine erst: die in — Maxime erste Fassung: in die Maxime seiner Handlungen | |||||||
| 10 Dieser Absatz g.Z., durch Stern mit S. 346, Zeile 15, verbunden. Maxime δ des Willens | |||||||
| 11 Willkühr Schlußklammer fehlt. | |||||||
| 12 intellectuel g.Z., v.a. u. intellectuel | |||||||
| 13 regiert δ (g.Z.): vor | |||||||
| 16 unbedingt δ: den Triebfedern | |||||||
| 17 u. 18 (des Fleisches) g.Z. | |||||||
| 17 böse. δ: Wenn eines dieser Principien gar herrschend ist | |||||||
| 20 welche sc. Maxime besser: welcher sc. Hang? (Ad.). | |||||||
| 21 das δ letzte das v.a. der? | |||||||
| 22 weil δ jenes doch g.Z. wenn und g.Z. | |||||||
| 23 Erste Fassung: es in die Maxime seiner Erfahrung aufnimmt | |||||||
| 24 Möglichkeit δ das letzte aber δ im Menschen | |||||||
| 25 gehört g.Z., erst: erklären ist so | |||||||
| 27 Dazu die Bemerkung: Zu S. 24 unten. Vergleicht — idamit g.Z. Wolf'sche δ Epoche | |||||||
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