Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 230 |
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Text (Kant):
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| 01 | konnten. Eben so wird das ästhetische Reflexionsurtheil uns in seiner | ||||||
| 02 | Auflösung den in ihm enthaltenen, auf einem Princip a priori beruhenden | ||||||
| 03 | Begrif der formalen aber subjectiven Zweckmäßigkeit der | ||||||
| 04 | Objecte darlegen, der mit dem Gefühle der Lust im Grunde einerley ist, | ||||||
| 05 | aber aus keinen Begriffen abgeleitet werden kann; auf deren Möglichkeit | ||||||
| 06 | überhaupt gleichwohl die Vorstellungskraft Beziehung nimmt, wenn sie | ||||||
| 07 | das Gemüth, in der Reflexion über einen Gegenstand, afficirt. | ||||||
| 08 | Eine Erklärung dieses Gefühls im allgemeinen betrachtet, ohne | ||||||
| 09 | auf den Unterschied zu sehen, ob es die Sinnesempfindung, | ||||||
| 10 | oder die Reflexion, oder die Willensbestimmung begleite, | ||||||
| 11 | muß transzendental seyn*). Sie kann so lauten: Lust ist ein Zustand | ||||||
| 12 | des Gemüths, in welchem eine Vorstellung mit sich selbst zusammenstimmt, | ||||||
| 13 | als Grund, entweder diesen blos selbst zu erhalten (denn der Zustand | ||||||
| 14 | * Es ist von Nutzen: zu Begriffen, welche man als empirische Principien | ||||||
| 15 | braucht, eine transzendentale Definition zu versuchen, wenn man Ursache hat | ||||||
| 16 | zu vermuthen, daß sie mit dem reinen Erkenntnißvermögen a priori in Verwandtschaft | ||||||
| 17 | stehen. Man verfährt alsdenn wie der Mathematiker, welcher | ||||||
| 18 | die Auflösung seiner Aufgabe dadurch sehr erleichtert, daß er die empirische | ||||||
| 19 | Data derselben unbestimmt läßt und die bloße Synthesis derselben unter die | ||||||
| 20 | Ausdrücke der reinen Arithmetik bringt. Man hat mir aber wieder eine dergleichen | ||||||
| 21 | Erklärung des Begehrungsvermögens (Crit. d. p. V., Vorrede Seite 16) | ||||||
| 22 | den Einwurf gemacht: daß es nicht als das Vermögen, durch seine Vorstellungen | ||||||
| 23 | Ursache von der Wirklichkeit der Gegenstände dieser | ||||||
| 24 | Vorstellungen zu seyn, definirt werden könne, weil bloße Wünsche auch | ||||||
| 25 | Begehrungen wären, von denen man sich doch selbst bescheidet, daß sie ihre | ||||||
| 26 | Objecte nicht hervorbringen können. Dieses beweiset aber nichts weiter, als daß | ||||||
| 27 | es auch Bestimmungen des Begehrungsvermögens gebe, da dieses mit sich selbst | ||||||
| 28 | im Wiederspruche steht: ein zwar für die empirische Psychologie merkwürdiges | ||||||
| 29 | Phänomen (wie etwa die Bemerkung des Einflusses, den Vorurtheile auf den | ||||||
| 30 | Verstand haben, für die Logik) welches aber auf die Definition des Begehrungsvermögens, | ||||||
| 31 | objectiv betrachtet, was es nämlich an sich sey, ehe es irgend wodurch | ||||||
| 32 | von seiner Bestimmung abgelenkt wird, nicht einfließen muß. In der That kan | ||||||
| 33 | der Mensch etwas aufs lebhafteste und anhaltend begehren, wovon er doch (Fortsetzung der Fußnote auf Seite 231) | ||||||
| 02 Komma vor: den in ihr Kein Komma vor: auf | |||||||
| 06 überhaupt g.Z. (Kant). | |||||||
| 13 diesen blos erst: sich blos | |||||||
| 13-(231)02 (denn — selbst) g.Z. am Rande (Kant). | |||||||
| 20 bringt. δ: Man kan nicht wissen wie weit dieses noch getrieben werden könne1) ob es nicht einem erfinderischen Kopfe vielleicht gelingen dürfte aber g.Z. | |||||||
| 22 als erst: durch | |||||||
| 24 Kein Komma hinter:seyn | |||||||
| 26 Objecte so auch ferner in der Anmerkung. | |||||||
| 27 auch δ Begehrungen | |||||||
| 29 Kein Komma. auf δ die | |||||||
| 30 Kein Komma. Logik δ haben | |||||||
| 31 Kein Komma vor: objectiv an sich durch:verte auf den unteren Rand der nächsten Seite verwiesen. es g.Z. | |||||||
| 33 doch g.Z. | |||||||
| 1) wie — könne δ g.Z. am Rande. | |||||||
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