Kant: AA XX, Erste Einleitung in die Kritik der ... , Seite 217 |
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Text (Kant):
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| 01 | VI. |
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| 02 | Von der Zweckmäßigkeit |
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| 03 | der Naturformen |
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| 04 | als so viel besonderer Systeme. |
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| 05 | Daß die Natur in ihren empirischen Gesetzen sich selbst so specificire, | ||||||
| 06 | als es zu einer möglichen Erfahrung, als einem System empirischer | ||||||
| 07 | Erkenntniß, erforderlich ist, diese Form der Natur enthält eine logische | ||||||
| 08 | Zweckmäßigkeit, nämlich ihrer Übereinstimmung zu den subjectiven Bedingungen | ||||||
| 09 | der Urtheilskraft in Ansehung des möglichen Zusammenhangs | ||||||
| 10 | empirischer Begriffe in dem Ganzen einer Erfahrung. Nun giebt dieses | ||||||
| 11 | aber keine Folgerung auf ihre Tauglichkeit zu einer realen Zweckmäßigkeit | ||||||
| 12 | in ihren Producten, d.i. einzelne Dinge in der Form von Systemen | ||||||
| 13 | hervorzubringen: denn diese könnten immer, der Anschauung nach, bloße | ||||||
| 14 | Aggregate und dennoch nach empirischen Gesetzen, welche mit andern in | ||||||
| 15 | einem System logischer Eintheilung zusammenhängen, möglich seyn, | ||||||
| 16 | ohne daß zu ihrer besondern Möglichkeit ein eigentlich darauf angestellter | ||||||
| 17 | Begrif, als Bedingung derselben, mithin eine ihr zum Grunde liegende | ||||||
| 18 | Zweckmäßigkeit der Natur, angenommen werden dürfte. Auf solche Weise | ||||||
| 19 | sehen wir Erden, Steine, Mineralien u.d.g. ohne alle zweckmäßige Form, | ||||||
| 20 | als bloße Aggregate, dennoch den innern Charactern und Erkenntnißgründen | ||||||
| 21 | ihrer Möglichkeit nach so verwandt, daß sie unter empirischen | ||||||
| 22 | Gesetzen zur Classification der Dinge in einem System der Natur tauglich | ||||||
| 23 | sind, ohne doch eine Form des Systems an ihnen selbst zu zeigen. | ||||||
| 24 | Ich verstehe daher unter einer absoluten Zweckmäßigkeit der | ||||||
| 25 | Naturformen diejenige äußere Gestalt, oder auch den innern Bau derselben, | ||||||
| 26 | die so beschaffen sind, daß ihrer Möglichkeit eine Idee von denselben | ||||||
| 27 | in unserer Urtheilskraft zum Grunde gelgt werden muß. Denn | ||||||
| 28 | Zweckmäßigkeit ist eine Gesetzmäßigkeit des Zufälligen als eines solchen. | ||||||
| 29 | Die Natur verfährt in Ansehung ihrer Producte als Aggregate mechanisch, | ||||||
| 30 | als bloße Natur; aber in Ansehung derselben als Systeme, | ||||||
| 31 | z.B. Cristallbildungen, allerley Gestalt der Blumen, oder dem innern | ||||||
| 32 | Bau der Gewächse und Thiere, technisch d.i. zugleich als Kunst. Der | ||||||
| 06 einer erst: der (Kant). empirisches | |||||||
| 10 dieses erst: das (Kant). | |||||||
| 14 Aggregate δ sein | |||||||
| 16 eigentlich — angestellter g.Z. am Rande (Kant). | |||||||
| 17 eine g.Z. (Kant). | |||||||
| 23 doch g.Z. (Kant). | |||||||
| 28 Gesetzmäßigkeit erste Fortsetzung: so fern sie nach allgemeinen Gesetzen der Natur, die zur Erfahrung nöthig sind, doch zugleich zufällig ist. des — solchen g.Z. am Rande (Kant). Von Kant durch:NB. (s.Z.) hervorgehoben. | |||||||
| 30 aber g.Z. (Kant). | |||||||
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