Kant: AA XX, Bemerkungen zu den Beobachtungen ... , Seite 185 |
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| 01 | u. dem Sitz dieser feinen Vergnügen gezogen so wirken tausend | ||||||
| 02 | Lockungen auf sie u. sie hat tugend nöthig um eine gute Frau zu seyn. | ||||||
| 03 | Im häuslichen Leben im Umgange der munter gutherzig u. ruhig | ||||||
| 04 | ist ist keine Witzley keine Bücher u. Hofkentnis und vernünfteln nöthig, | ||||||
| 05 | aber wenn so viel feiner Geschmak Lüsternheit u. Moden erworben | ||||||
| 06 | worden so gehort Vernunft dazu um zu verhüten daß man keine Närrin | ||||||
| 07 | werde. | ||||||
| 08 | Die Vollkommenste Frau würde die seyn die Verschiedenen feinen | ||||||
| 09 | Ergetzlichkeiten des Lebens die Manieren die Galanterie in ihren schönen | ||||||
| 10 | Reitzen kennt u. Geschmak hat aber willkührlich durch vernunftige Einsicht | ||||||
| 11 | von dessen Unnützlichkeit sich zur Häuslichkeit u. Einfalt anschikt | ||||||
| 12 | u. sich selbst zu zwingen weis durch tugend. | ||||||
| 13 | Die Frau hat noch mehr tugend nöthig in der Ehe als der Mann | ||||||
| 14 | vornemlich wenn die nothwendigkeit des sittsamen Scheins gar außer | ||||||
| 15 | der Mode gekommen und die galante Freyheit so unschuldig wie sie auch | ||||||
| 16 | heißen mag aufkommt. Denn sie hat ein sicherer Spiel wie man leicht | ||||||
| 17 | rathen kan u. wird mehr aufgefodert. | ||||||
| 18 | Man kan nach der Regel der Klugheit voraussetzen was überaus | ||||||
| 19 | selten und wo es anzutreffen schwer zu kennen ist daß dieses gar niemals | ||||||
| 20 | angetroffen werde darum ist der Klugheit gar nicht gemäs sich durch | ||||||
| 21 | diese täuschende Annehmlichkeit der Weiber lenken zu lassen | ||||||
| 22 | Bejahrte Persohnen lieben sehr den Schertz u. was Lachen erregt | ||||||
| 23 | die Jugend verliebt sich in das rührend Tragische was starke Empfindungen | ||||||
| 24 | erregt. Was ist die Ursach. | ||||||
| 25 | Ich finde den Fehler fast allgemein daß man die Kürtze des Menschlichen | ||||||
| 26 | Lebens nicht genug erweget. Es ist freylich verkehrt es darum vor | ||||||
| 27 | Augen zu haben damit man es verachte u. blos auf das Kunftige sehe. | ||||||
| 28 | Aber damit man hier recht an seiner Stelle sey und es nicht durch eine | ||||||
| 04 Witzley? Witzlerey? Witzling? Das Wort in ein früheres unleserliches hineingeschrieben, ebenso keine (v.a. eine?). Kommapunkt. | |||||||
| 06 worden? werden?? | |||||||
| 08 Zweite Seite. | |||||||
| 09 in δ seinen dess | |||||||
| 10 u. 20 durch Sigel. | |||||||
| 13 Feinere schwarze Schrift. als — Mann g.Z.? | |||||||
| 14 gar? je? | |||||||
| 16 sicherer? | |||||||
| 19 wo aus (verschrieben für: wo es?) wo uns? (statt: wo von uns?). | |||||||
| 22 Steilere, braune Schrift. | |||||||
| 23 rürhend? ruhend? Empfindungen? Empfinden?? (abgekürzt). | |||||||
| 24 Kurzer Trennungsstrich. Das Folgende in kleinerer schwarzer Schrift. | |||||||
| 26 u. 28 nicht Sigel. | |||||||
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