Kant: AA XIX, Erläuterungen zu G. Achenwalls Iuris ... , Seite 645 |
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| 8102. ω4. L Bl. E 23. S. III, IV. R II 100f. |
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| 02 | S. III: | ||||||
| 03 | Von Anschauung Gottes im künftigen Leben; daß dieses keinem Geschopf | ||||||
| 04 | moglich sey (nämlich ihn seiner Natur nach zu erkennen), sondern | ||||||
| 05 | daß je länger und mehr er in der unendlichen Manigfaltigkeit der Geschopfe, | ||||||
| 06 | gleichsam anschauend, der Erkentnis der schaffenden Ursache sich | ||||||
| 07 | genähert haben wird etc. --- Was ist Freygeist? | ||||||
| 08 | Hrn. Abt Henke Magazin 5ten Bandes 2tes Stück, wo der innere Betrieger | ||||||
| 09 | im Menschen, der Geitz selbst um seine Absicht betrogen wird. | ||||||
| 10 | Das Geld besitzt den Reichen: er nicht das Geld, sondern er ist nur der | ||||||
| 11 | Verwalter seines Geitzes. | ||||||
| 12 | Geld und Gut ist der Gott dieser Welt, aber soviel ein reicher Mann | ||||||
| 13 | haben mag immer haben mag, so ist er doch nur der zeitliche Verwalter | ||||||
| 14 | desselben, denn er muß es er nimmt nichts davon wenn er durch den Tod von seiner | ||||||
| 15 | Stelle abgerufen mit sich weil, wenn er durch den Tod abgerufen wird, er es | ||||||
| 16 | in anderen Händen zurücklassen muß. Nun sagt ihm so die Hinfälligkeit | ||||||
| 17 | seines des Alters Leibes, daß er so viel von seinem Leben schon hingebracht | ||||||
| 18 | habe, daß er jene Abrüstung täglich erwarten könne. wo es dann | ||||||
| 19 | nicht einerley ist, ob er aus den Gütern gejagt oder ehrlich verabschiedet | ||||||
| 20 | wird, um in um in der andern Welt reputirlich angestellt zu werden anzulangen | ||||||
| 21 | empfangen zu werden. Weil er aber nichts hat, was ihm aus | ||||||
| 22 | dieser Welt mitzunehmen erlaubt ist, da er kaum seine eigne Schuld in | ||||||
| 23 | der gegenwärtigen abzutragen vermögend war, so kommt er natürlicher | ||||||
| 24 | Weise in sorgen. -- Nun war ein kluger Mann, der viele Schuldner hatte, | ||||||
| 25 | die ihm, wenn er hart seyn wollte, schon bezahlen müßten. Diesen erließ | ||||||
| 26 | er dieselben und nahm Assignationen von ihnen, in der andern Welt zahlbar, | ||||||
| 27 | an. Von diesen hoffete er, sie würden vor dem Weltregierer für ihn | ||||||
| 28 | reden. | ||||||
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