Kant: AA XVII, Reflexionen zur Metaphysik. , Seite 593 |
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| 01 | Thätigkeiten, sondern ist eine Hindernis, an deren überwindung die Seele | ||||||
| 02 | doch gebunden ist. Die disposition des Korpers ist eine Verminderung | ||||||
| 03 | dieser hindernis; daher ist das Denken desto freyer | ||||||
| 04 | (g weil wir die Erfahrungen nur im Korper anstellen können, so | ||||||
| 05 | werden sie mehr die Abhängigkeit als unabhängigkeit beweisen. ) | ||||||
4557. ξ—τ (λ?) M 315. Über und neben M § 777: |
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| 07 | Ich kan nicht sagen: ich weiß, daß ein ander Leben ist; sondern. ich | ||||||
| 08 | glaubs. So viel weiß ich, daß keiner beweisen könne, es sey kein ander | ||||||
| 09 | Leben. Man kan auch nicht sagen, daß man Glaube, es sey kein ander | ||||||
| 10 | Leben; sondern: man könne nur nicht glauben, daß eines sey. Dieses zeigt | ||||||
| 11 | mehr einen noch währenden Mangel von Einsicht als eine Einsicht des | ||||||
| 12 | Gegentheils an. Die Hofnung einer Andern Welt ist eine Nothwendige | ||||||
| 13 | hypothesis der Vernunft in Ansehung der Zweke und eine nothwendige | ||||||
| 14 | Hypothesis des Herzens in ansehung der moralitaet. Sie ist also praktisch | ||||||
| 15 | auf sichere Gründe gesetzt, aber theoretisch dunkel und ungewiß. Man kan | ||||||
| 16 | ienseit dieser Welt nur das wissen, was uns in dieser obliegt. | ||||||
4558. ξ—τ? (λ?) M 315. Unter M § 778: |
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| 18 | Der, so die Moralitaet vor wichtig erkennt und daher ein heilig Gesetz | ||||||
| 19 | und ein gerecht gericht nebst der gütigen Regierung, ist leicht von der Zukunft | ||||||
| 20 | zu überzeugen. Der, dem dieses eine nur bedingte Nothwendigkeit zu | ||||||
| 21 | haben scheint, kann gar nicht überzeugt werden. Denn warum sollte eben | ||||||
| 22 | der Genuß eines Lebens, welches auf bloßen Genuß ausläuft, noch nach | ||||||
| 23 | dem tode fortgesetzt werden? | ||||||
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4559. ξ—τ. M 318. E II 1269. Zu M § 782: |
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| 27 | Daß ein Wesen nach dem tode sey, was sich aller unsrer Bestimmungen | ||||||
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